Um zehn Uhr abends hiess es bereits Lichterlöschen in den 80er-Jahren. Schweizerinnen und Schweizer schliefen damals unter der Woche mehr als acht Stunden, an freien Tagen über neun Stunden.
Heute hingegen bekommen sie rund 40 Minuten weniger Schlaf. Der Grund: Die Menschen gehen später zu Bett, stehen aber genauso früh auf. Das zeigte kürzlich eine Untersuchung von Schlafforschern aus Zürich und Basel sowie des Bundesamts für Umwelt. Die Wissenschafter befragten über 2000 Personen von 12 bis 95 Jahren über ihren Schlaf und verglichen die Ergebnisse mit einer früheren Untersuchung.
Laut dem britischen Psychologie-Professor Richard Wiseman von der Universität Hertfordshire (GB) schlafen heute sechs von zehn Menschen zu wenig. Das habe Folgen für Körper und Seele, warnt Richard Wiseman. Mit folgenden zehn Tipps ist wenigstens das Einschlafen kein Problem:
- Meiden Sie abends blaues Licht.
Schalten Sie Geräte mit LED-Bildschirm (Computer, Smartphones usw.) zwei Stunden vor dem Schlafengehen aus. Ihr bläuliches Licht lässt den Körper weniger Schlafhormone produzieren.
- Schreiben Sie eine Liste.
Notieren Sie auf einen Zettel alle Aufgaben, die Sie am nächsten Tag erledigen müssen. So drehen die Gedanken während der Nacht weniger im Kreis.
- Stellen Sie das Bett um.
Man fühlt sich sicherer und entspannter, wenn das Bett möglichst weit von der Türe entfernt ist und man die Türe im Blick hat.
- Essen Sie eine Banane.
Das tun Sie am besten, kurz bevor Sie zu Bett gehen. Bananen enthalten sowohl Kohlenhydrate wie auch den Stoff Tryptophan. Beides zusammen fördert die Glückshormone und hilft, sich zu entspannen.
- Meiden Sie abends Alkohol.
Er lässt einen zwar schneller einschlafen, doch die Qualität des Schlafs ist deutlich schlechter. Zudem erwacht man oft nach wenigen Stunden, wenn man Alkohol getrunken hat.
- Ziehen Sie Socken an.
Die Füsse sollten warm sein, damit man gut einschlafen kann. Hilfreich sind neben Wollsocken auch warme Fussbäder, Wechselbäder nach Kneipp oder eine Bettflasche.
- Wählen Sie Ihr Schlaflied.
Hören Sie stets die gleiche Musik vor dem Einschlafen. So gewöhnt sich das Gehirn daran, dass diese Musik das Signal zum Einschlafen ist.
- Erschöpfen Sie das Gehirn.
Einschläfernd ist, wenn Sie zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Tier aufzählen oder Rechenaufgaben lösen. Auch Meditieren ist häufig ein nützliches Mittel.
- Versuchen Sie,wach zu bleiben.
Halten Sie die Augen offen, statt krampfhaft zu versuchen einzuschlafen. Das macht müde.
- Legen Sie ein Puzzle.
Wer länger als zwanzig Minuten nicht einschlafen kann, sollte aufstehen und etwas wenig Anregendes tun – zum Beispiel ein Puzzle legen oder ein nicht allzu spannendes Buch lesen.
Buchtipp
Wie Sie Schlafprobleme verhindern und behandeln können sowie die besten Rezepte für einen gesunden Schlaf erfahren Sie im Ratgeber «Erholsam und gesund schlafen» (2. Auflage, 143 Seiten).