Eine Scheibe Ananas, eine pürierte Banane, ein Drittel Apfel, etwas Kokosnussmilch, etwas Saft einer Orange und ein Schuss Zitrone – das enthält der Smoothie «Ananas, Banane und Kokosnuss» des Marktführers Innocent. Was sich gesund anhört, hat es aber in sich: Die 2,5 Deziliter in der Flasche enthalten 32 Gramm Zucker und 160 Kalorien. Das ist mehr, als Cola enthält.
Smoothies mit Obst können zudem den Zahnschmelz stark angreifen. Das zeigten kürzlich zwei Studien. Adrian Lussi von der Klinik für Zahnerhaltung der Universität Bern sagt: «Smoothies können Schaden anrichten wie saure Getränke.» Insbesondere, wenn man sie nicht zügig trinkt, sondern an der Flasche nippt. Lussi empfiehlt, pro Tag nicht mehr als vier saure Portionen wie Cola, Kaffee oder Smoothie zu konsumieren, sonst könnten sich die Zähne schlecht regenerieren.
Fachleute sind sich einig: Besser sind Smoothies, in denen neben Obst auch Gemüse steckt. So enthält der «Mysmoothie Mango» Birnen, Trauben, Spinat, Broccoli und Brennnessel. In den Bio-Obst-Gemüse-Smoothies von Biotta und Traktor steckt zur Hälfte Rüeblisaft. 2,5 Deziliter enthalten deshalb nur etwa 100 Kilokalorien. Lussi: «Die Idee, den Smoothies Gemüse beizumischen, ist gut.» Besonders geeignet ist Gemüse mit viel Kalzium wie Rucola, Petersilie, Broccoli, Grünkohl oder Gartenkresse. Auch die Zugabe von Joghurt oder Milch schont die Zähne.
Doch solche Smoothies sucht man vergeblich in den Gestellen der Grossverteiler. Ernährungsexperten raten, Smoothies selber zu machen. So kann man den Anteil von Obst und Gemüse selber bestimmen und so variieren, dass sie ein breites Spektrum an Nährstoffen abdecken. Ernährungsexpertin Steffi Schlüchter von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, die Schale des Obstes mitzuverarbeiten: «Darin stecken die wertvollen Pflanzenstoffe.» Solche Polyphenole bleiben bei industriell hergestellten Smoothies meist im Pressrückstand zurück.
Einen Smoothie selber machen ist einfach: Man benötigt nur wenige Minuten und einen Mixer. Die Zutaten kann man saisongerecht wählen. Ernährungsfachmann David Fäh vom Institut für Präventivmedizin in Zürich: «Das ist ökologisch sinnvoll und gesund.» Saisongerechte Gemüse und Früchte würden unter optimalen Bedingungen wachsen und so mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Jetzt im Spätsommer eignet sich vor allem grünes Blattgemüse für Smoothies. Solche grünen Smoothies bestehen in der Regel zur Hälfte aus Gemüse und Blättern. Die andere Hälfte besteht aus Obst. Das Blattgemüse enthält viele Nährstoffe, wie eine Studie der William Peterson University in New Jersey zeigte. Ob es das Immunsystem besonders gut stärkt und Krankheiten verhindert, wie man auf einschlägigen Internetseiten liest, ist allerdings umstritten.
Tipps: Smoothie herstellen: Das ist zu beachten
- Verwenden Sie nur reife Früchte und Gemüse.
- Kaufen Sie saisonal ein.
- Verwenden Sie Bio-Früchte ohne Pestizide.
- Kühlen Sie die Zutaten über Nacht im Kühlschrank, so wird der Smoothie frischer.
- Waschen Sie alles gut.
- Verdünnen Sie den Smoothie mit Wasser, allenfalls mit Eis.
- Trinken Sie den Saft nach dem Mixen sofort. So enthält er am meisten Vitamine.
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«Smoothies»,
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