Alexandra von Albert steht in ihrer kleinen, gemütlichen Küche in Zürich und rüstet einen Blumenkohl. Erst schneidet sie ihn in kleine Röschen, wäscht diese dann unter dem laufenden Wasserhahn und lässt sie abtropfen. Heute kocht von Albert ein wärmendes Curry. Schön bunt soll es werden: «Das Auge isst schliesslich mit», sagt die ehemalige Fotografin. Das Beste daran: Die Zutaten fürs Curry kosten pro Person nicht mehr als einen Fünfliber (siehe «Kassenzettel»).
Viele Grundnahrungs-mittel wurden teurer
Das Rezept stammt aus Alexandra von Alberts Kochbuch «Sparflamme», das sie im Jahr 2009 mit einer Kollegin veröffentlichte. «Damals mussten wir sehr stark aufs Geld achten», erzählt die Mutter von zwei Kindern. Es war die Zeit der Bankenkrise, und ihre Kinder befanden sich noch im Teenageralter. «Kommt der Nachwuchs in die Pubertät, wirds für Familien besonders teuer», weiss die 57-Jährige.
Für ihr Curry schneidet die Köchin zwei Zwiebeln und eine Chili in schmale Streifen. Als es im Wasserkocher zu dampfen beginnt, übergiesst sie zwei Tomaten mit dem heissen Wasser und zieht ihnen die Haut ab, bevor sie sie klein schneidet.
Inzwischen muss von Albert keine Familie mehr ernähren. Das entlastet ihr Haushaltsbudget. Im vergangenen Jahr betrug die Teuerung in der Schweiz im Durchschnitt fast 3 Prozent. Für das Jahr 2023 erwartet das Staatssekretariat für Wirtschaft, dass Produkte im Durchschnitt nochmals um rund 2 Prozent teurer werden.
Vor allem die Preise für Grundnahrungsmittel sind in letzter Zeit stark gestiegen: Pasta, Tomatensauce, Milch oder Butter verteuerten sich um über 10 Prozent. Rechnet man die immer höheren Energiepreise hinzu, steigen die Fixkosten für einen Haushalt schnell um 200 Franken pro Monat. Für viele Leute ist das zwar kein Problem. Doch laut Zahlen des Bundesamts für Statistik lebt fast jeder zehnte Schweizer unter der Armutsgrenze. Und jeder sechste läuft Gefahr, unter diese Grenze zu rutschen. Familien mit Kindern sind laut einer Analyse der Berner Fachhochschule besonders davon betroffen.
Immerhin: Wer clever einkauft, bringt Familienmenüs auf den Tisch, die sowohl günstig als auch ausgewogen sind. In einem neuen Merkblatt stellt der Gesundheitstipp feine Rezepte vor, die weniger als 5 Franken pro Person kosten (siehe Hinweis). Fleischlose Gerichte sind meist am günstigsten: Dazu gehören zum Beispiel Rezepte für geschmorten Sellerie oder für ein schmackhaftes Pilaw.
«Das Curry steckt voller guter Zutaten»
Alexandra von Albert lässt nun Butter in einem Wok zerlaufen und dünstet darin Zwiebeln und Chili mit dem Ingwerpulver an. Dann gibt sie Currypulver und ein wenig Zucker dazu. Nach zwei Minuten fügt sie den Blumenkohl hinzu. Dieser müsse nach dem Garen noch bissfest sein, sagt sie. Die Tomaten und ein wenig Bouillon folgen. Das Ganze bleibt für rund zehn Minuten bei mittlerer Hitze auf dem Herd, bevor auch die Erbsen in den Wok wandern. Parallel dazu kocht von Albert den Reis.
«Dieses Curry mache ich wirklich gern», sagt die Köchin, «denn es steckt voller guter Zutaten.» Der Blumenkohl liefert viele Mineralstoffe, Vitamin C sowie K- und B-Vitamine. Curry stärkt zudem die Abwehrkräfte (Gesundheitstipp 5/2020).
Um ihrem Gericht den letzten Schliff zu geben, zerhackt Alexandra von Albert noch Koriander und streut diesen über das fertige Curry. «Mit frischen Kräutern kann man viel aus einem Gericht herausholen», sagt sie.
Gratis-Merkblatt: «Gesund kochen mit wenig Geld»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.
So sparen Sie Geld beim Einkaufen
- Erstellen Sie eine Einkaufsliste, und wählen Sie im Laden nur Lebensmittel, die auf der Liste stehen.
- Gehen Sie kurz vor Ladenschluss einkaufen: Dann sind manche Produkte günstiger, insbesondere an Samstagen.
- Achten Sie im Laden auf die Position der Lebensmittel in den Regalen: Teurere Produkte befinden sich meist auf Augenhöhe, günstigere oft unten.
- Vegetarische Gerichte kosten oft weniger als solche mit Fleisch und Fisch.
- Achten Sie auf Aktionen und Rabatte. Kaufen Sie aber nur Mengen ein, die Sie tatsächlich benötigen.
- Erstellen Sie einen Menüplan, und legen Sie Vorräte an.
- Bewahren Sie angebrochene Packungen von trockenen Lebensmitteln in Gläsern auf, oder verschliessen Sie die Packung mit einer Klammer.