Soll sich jede gesunde Frau ab 50 alle zwei Jahre die Brüste röntgen lassen, um nach Tumoren zu suchen? Die Fachgruppe des «Swiss Medical Board» riet kürzlich davon ab: Der Nutzen sei im Vergleich zu den Nachteilen zu gering. Dies bestätigt nun auch eine grosse Studie aus Kanada, die vor wenigen Tagen im «British Medical Journal» erschienen ist.

Die Kritik ist nicht neu. Seit über 15 Jahren berichtet der Gesundheitstipp über die Probleme dieser Massentests: 1000 Frauen müssten während zehn Jahren zur Mammografie gehen, um eine von ihnen vor dem Tod durch Brustkrebs zu bewahren. Doch diese Frauen gehen auch Risiken ein: 180 von den 1000 werden mit einem falschen Krebsverdacht konfrontiert, vier müssen sich unnötig operieren lassen, Bestrahlungen und Chemotherapien ­unterziehen, weil der Krebs bei ihnen gar nie zu Beschwerden ­geführt hätte. Diese Zahlen bestreiten auch Mammografie-Befürworter wie die Krebsliga nicht.

Arzt Felix Huber von der Medix-Praxis in Zürich: «Der Bericht des Swiss Medical Board zeigt die Nachteile der Screenings erstmals in aller Deutlichkeit.» Insgesamt würden sich Vor- und Nachteile in etwa aufheben. Er rate deshalb eher vom Röntgen ohne Verdacht ab. «Letztlich soll aber jede Frau frei entscheiden können, ob für sie die Vor- oder die Nachteile wichtiger sind», so Huber. Dafür braucht es gut verständliche Infos. Diese gibts z. B. unter www.medix.ch (Suchen: Mammografie) und auf dem Gesundheitstipp-Merkblatt.

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