Fitnessabos: Vorsicht, Abofalle!
Fitnessstudios sorgen immer wieder für Ärger. Manche bauen im Kleingedruckten des Abovertrags Fallen ein. Vor dem Kauf lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen.
Inhalt
- So erleben Sie keine böse Überraschung
Gesundheitstipp 09/2023
13.09.2023
Andreas Gossweiler
Vor einem Jahr kaufte Dina Mele aus Erlinsbach SO ein Jahresabo bei der Fitnesskette Discountfit. Preis: 468 Franken. Kurz darauf erkrankte die 52-Jährige an einer schweren Covid-Infektion. Erst seit Anfang September kann sie wieder 30 Prozent arbeiten. Wegen ihrer Krankheit bat sie Discountfit, das Abo zu unterbrechen – wie das bei vielen Fitnessstudios möglich ist, zum Beispiel bei Activ Fitness oder bei Fitnesspark. Doch Discountfit schrieb Dina Mele, das gehe nic...
Vor einem Jahr kaufte Dina Mele aus Erlinsbach SO ein Jahresabo bei der Fitnesskette Discountfit. Preis: 468 Franken. Kurz darauf erkrankte die 52-Jährige an einer schweren Covid-Infektion. Erst seit Anfang September kann sie wieder 30 Prozent arbeiten. Wegen ihrer Krankheit bat sie Discountfit, das Abo zu unterbrechen – wie das bei vielen Fitnessstudios möglich ist, zum Beispiel bei Activ Fitness oder bei Fitnesspark. Doch Discountfit schrieb Dina Mele, das gehe nicht.
Die Kundin sagt: «Ich bin sehr enttäuscht, dass Discountfit mir nicht entgegenkommen wollte.» Sie kündigte das Abo per sofort. Doch auch darauf ging das Fitnesscenter nicht ein. Es schrieb der Kundin, die Kündigung sei erst zum Vertragsende Mitte September möglich.
Aus wichtigen Gründen jederzeit kündbar
Für Gesundheitstipp-Rechtsberater Gian Andrea Schmid ist das unverständlich. «Ein Jahresabonnement bei einem Fitnesscenter darf man aus wichtigen Gründen wie einer längeren Krankheit jederzeit per sofort kündigen», erklärt der Jurist.
Was Dina Mele erlebt hat, ist kein Einzelfall: Langfristige Fitnessabos sind für viele Kunden ein Ärgernis. Viele Studios bieten nur Abos mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr an. «Das ist viel zu lang», sagt Fitnessberater Fritz Bebie aus Erlenbach ZH. Man könne nicht nach einem Probetraining entscheiden, ob einem das Training während des ganzen Jahres zusagt.
Immerhin sind einige Studios flexibler geworden. Vor fünf Jahren bot nur die Fitnesspark-Kette auch kurzfristige Abos an (Gesundheitstipp 1/2018). Inzwischen verkaufen die meisten grossen Ketten Einzeleintritte oder Monatsabos.
So erleben Sie keine böse Überraschung
- Wählen Sie ein Fitnesscenter, das auch Abos mit kurzen Lauf zeiten anbietet.
- Falls der Vertrag eine Klausel enthält, wonach sich das Abo nach Ablauf automatisch verlängert: Kündigen Sie den Vertrag am besten schon beim Kauf schriftlich auf das Ende der Laufzeit.
- Sie haben das Recht, das Abo jederzeit aus unvorhersehbaren wichtigen Gründen zu kündigen.
- Als unvorhersehbare wichtige Gründe gelten: Krankheit, Schwangerschaft, ein Unfall, Geschäftsreisen oder ein Umzug.
- Einen Musterbrief für die Kündigung des Fitnessabos finden Sie hier.
- Manche Fitnesscenter verlängern das Abo bei Krankheit, Unfall oder Geschäftsreisen um die Zeit des Unterbruchs. Tipp: Melden Sie den Unterbruch sofort.