Krebsärzte gaben Mariola Preisner nur noch drei Monate. Diagnose: Hirntumor. Dann liess sie sich mit Handauflegen und Hypnose behandeln. Das habe ihr gut getan, sagt sie. Das «Todesurteil», wie sie die Prognose der Ärzte nennt, habe sie schon sieben Jahre überlebt.

Für den österreichischen Medizinjournalisten Kurt Langbein zeigt das Beispiel, dass Alternativheiler mit unkonventionellen Methoden oft erstaunliche Erfolge bewirken können. Letztes Jahr hat er ein Buch darüber geschrieben, jetzt legt er einen Film nach. Er flog rund um den Globus, um Heilern aus ganz unterschiedlichen Kulturen bei der Arbeit zuzuschauen. In China besuchte er einen Dorfarzt, der seine Patienten mit Schröpfkugeln, Akupunktur und Kräutermischungen behandelt. In Westafrika filmte er den Voodoo-Heiler Tonoukraka, als der den Donnergott um Unterstützung bat, um eine Arthrose-Patientin zu heilen. Auch in Österreich suchte Kurt Langbein die Praxen von verschiedenen Naturheilern auf.

Der Filmemacher bat zudem Wissenschafter, die Erfolge der Naturheiler zu erklären. Diese sprechen vom Placebo-Effekt. Das heisst: Patienten werden oft ohne Medikamente und ohne Operationen gesünder – nur schon deshalb, weil sie überzeugt sind, dass ein Heiler ihnen helfen könne.

Langbeins sehenswerter Film enthält spannende Einblicke in die Arbeit von Alternativheilern und fundierte Aussagen von Forschern. Nur etwas irritiert: Der Regisseur tritt im Film auch als Betroffener auf. Er hat Krebs. Kurt Langbeins Doppelrolle wirft die Frage auf, ob er sein Lieblingsthema, die Alternativmedizin, mit der nötigen Distanz betrachtet.

empfehlenswert

«Heilen ohne Pillen und Skalpell», DVD, 48 Minuten, ca. Fr. 18.–, Komplett-Media