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Felicitas Rohrer wollte immer drei Kinder, doch sie muss den Traum begraben. Ihre Gesundheit ist ruiniert. Der Grund: die Antibaby-Pille Yasminelle. Ein halbes Jahr nahm die junge Frau das Verhütungsmittel, dann brach sie zusammen – das Herz blieb stehen, sie hatte ein Blutgerinnsel und überlebte nur knapp. Bis heute braucht Rohrer deswegen Medikamente, die eine Schwangerschaft verhindern. So berichtet sie im Film «Patienten, Pillen und Profite» des Verbrauchermagazins «Markt» des Norddeutschen Rundfunks.
Die Dokumentation wirkt wie ein spannender Krimi und deckt eine erschreckende Realität auf: Zahlreiche Medikamente auf dem Markt machen Patienten krank, von Säureblockern gegen Sodbrennen über Diabetesmittel bis hin zu Blutverdünnern. Die gravierenden Sicherheitsmängel kommen kaum ans Tageslicht. Denn viele Pharmaunternehmen instrumentalisieren Ärzte und Wissenschafter und unterschlagen Studien, die die Gefahren der Produkte belegen.
Yasminelle-Hersteller Bayer etwa preist noch immer das «positive Nutzen-Risiko-Profil» der Pille an. Deshalb kritisiert der deutsche Pharmazeut Gerd Glaeske: «Der Profit zählt mehr als die Sicherheit der Frauen.» Es gebe ältere, wirksame Pillen mit halb so grossem Risiko für Blutgerinnsel. Doch mit diesen lasse sich weniger Geld machen.
Es sind harsche Vorwürfe an Pharmafirmen und Ärzte. Doch die Kritik ist glaubhaft. So lässt der Film nicht nur Patienten zu Wort kommen, sondern zitiert auch Untersuchungen unabhängiger Wissenschafter des Cochrane-Netzwerks. Das ist auch für die Schweiz relevant.
Die Pille Yasminelle zum Beispiel ist auch hier zugelassen.
sehr empfehlenswert
Dienstag, 23. September, 22.25 Uhr, auf 3sat
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