Joachim steht mitten im Wald. Die Bäume halten ihre Äste schützend über ihn. Im Wald findet er Zuflucht, wenn er verzweifelt ist. Und dort befindet sich der Ort, an dem seine Ehefrau und sein kleiner Sohn begraben sind.

Joachims Frau war hochschwanger. Es ging ihr gut, bis sie eines Morgens über Schmerzen klagte und ein Spital aufsuchte. 24 Stunden später waren sie und das Kind tot. Woran sie starb, wollten die Ärzte nicht sagen. Seither kämpft Joachim gegen Ärzte, Klinik und Gutachter.

Der Dokfilm «Wenn Ärzte Fehler machen» begleitet geschädigte Patientinnen und Patienten und zeigt ihren Kampf vor Gerichten. Zehntausende führen in Europa Jahr für Jahr einen Rechtsstreit gegen Ärzte und Kliniken. Dieser dauert oft Jahre und endet fast immer erfolglos.

Einen anderen Weg geht Dänemark: Dort hat man die Arzthaftungsprozesse abgeschafft. Folge: Die Ärzte reden über Fehler. Für Entschädigungen ist eine staatliche Behörde zuständig. Finanziert werden diese hauptsächlich aus Steuermitteln.

Die Geschichten der Betroffenen stimmen traurig. Sie gehen unter die Haut und regen zum Nachdenken an. In der Schweiz wäre es höchste Zeit, das System zu verbessern – und einen Blick nach Dänemark zu werfen.

«Wenn Ärzte Fehler machen», 25. Februar, 21.45 Uhr, Arte. Auch in der Arte-Mediathek verfügbar