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Eine Steinhütte mit einem Dach aus Plastikplanen im Kaukasusgebirge, Provinz Tuschetien, Georgien: Ein Schafhirte liegt auf einer Pritsche. Er kann sich kaum bewegen, fühlt sich schwach. Zum Glück hat es Doktor Irakli geschafft, auf dem Pferd zu ihm zu kommen. Irakli stellt fest, dass der Hirte ein schwaches Herz hat und ins Spital muss.
Der Doktor benötigte eine Stunde, um seinen Patienten zu erreichen. Er und sein Pferd Bitschola sind der Rettungsdienst in einem Gebiet auf 3500 Meter Höhe, wo es kaum Strassen gibt. Was für ein Kontrast zur Schweiz: Hier brauchen die meisten Patienten nicht mehr als zehn Minuten, bis sie bei einem Arzt sind. Und der Rettungsdienst ist im Notfall innert Minuten vor Ort. Es gibt einen Überfluss an Therapien und Vorsorgetests. Medikamente erhält man in jeder Apotheke.
In Tuschetien gibt es keine Apotheken. Patienten können nur auf die Medikamente in Iraklis Arzttasche zählen – und auf das grosse Wissen des 81-Jährigen, der es als sein Schicksal betrachtet, für diese Menschen da zu sein. Er tut dies selbstlos und ohne Gedanken an den eigenen Gewinn – obwohl er einsam ist und seine Familie vermisst. Vielleicht sollte man in der Schweiz etwas bescheidener werden.
«Der alte Arzt und sein Pferd», 5. Mai, 19.30 Uhr, Arte. Auch in der Arte-Mediathek verfügbar
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