Fotos zeigen eine wundgelegene Ferse einer älteren Frau, blutig und eitrig. Das Pflegepersonal in einem Altersheim in Spanien hatte die Seniorin vernachlässigt. Sie durfte einen Monat keinen Besuch empfangen. Damit sie sich gut einlebe, hiess es. Danach sprach die Frau nicht mehr, konnte den Kopf nicht mehr halten und musste notfallmässig ins Spital. Die Szene aus dem Dokfilm «Goldgrube Altenheim» ist kein Einzelfall: In vielen europäischen Ländern stehen Alters- und Pflegeheime in der Kritik.

Vielerorts liegt das Schicksal der Senioren in den Händen privater Unternehmen, die daraus Profit schlagen. Das heisst: minimale Pflege, maximaler Gewinn. Das wird sich kaum ändern: Heute ist jede fünfte Person in der Schweiz über 65 Jahre alt, im Jahr 2100 wird es jede dritte sein. Auch hier gibt es immer mehr privatisierte Altersheime. Laut Bundesamt für Statistik war das 2022 in fast der Hälfte der Heime der Fall. Anders macht es Dänemark. Dort ist bis heute der Staat für die Altenpflege verantwortlich.

Er fördert ein Leben in den eigenen vier Wänden, mit viel Unterstützung. Der Dokfilm zeichnet ein düsteres Bild der Altenpflege. Die Bilder von abgemagerten und sich selbst überlassenen Senioren stimmen traurig. Die Frage, wer sich künftig um die Senioren kümmert, lässt der Film unbeantwortet