Zwei Brüder liegen gemeinsam auf einem Bett. Sie halten sich an den Händen. Der eine, Michael, hat die Augen geschlossen. Er pflegt seinen Bruder Markus, seit dieser einen schweren Unfall hatte. In diesem Moment denkt er darüber nach, wie sehr diese Arbeit an seinen Kräften zehrt.

Nachdem ein Auto Markus schwer verletzt hatte, zweifelten die Ärzte, dass er überleben werde. Michael aber glaubte an seinen Bruder und begann einen aussergewöhnlichen Kampf – mit dem Ziel, dass Markus irgendwann wieder gehen und sprechen kann.

Der Dokfilm zeigt, mit welcher Hingabe Michael seinen Bruder pflegt. Wie er sich unkonventionelle Wege einfallen lässt, um ihn ins Leben zurückzuholen. Und wie er trotz Rückschlägen nicht aufgibt – bis er einen Herzinfarkt erleidet und merkt, dass er in der anstrengenden Zeit selber vergessen ging.

Die Filmemacherin Julia Horn begleitete die Brüder zehn Jahre lang. Sie zeigt auf berührende Weise, welche Gratwanderung es ist, ein Familienmitglied zu pflegen, ohne dabei selber auszubrennen. Und was aus Liebe möglich ist. Schade ist, dass im Film vieles unklar bleibt. So erfährt man zum Beispiel nicht, wie die Brüder finanziell über die Runden kommen.

«Bruderliebe», 20. Juli, 2.10 Uhr, Arte. Vom 19. bis 25. Juli in der Arte-Mediathek verfügbar.