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Es ist dunkel in Svens Welt. Im Lauf seines Lebens verlor der 50-Jährige das Augenlicht. Auch auf das Gehör kann er sich nicht verlassen. Sein Hörgerät verzerrt die Stimmen und Geräusche. Der Deutsche leidet am Usher-Syndrom, einer angeborenen Form von Taubblindheit. Doch er hat einen Traum: Er will den Jakobsweg bewältigen. «Ich habe schon immer Herausforderungen gesucht», sagt er überzeugt in die Kamera.
Wie gross die Herausforderung sein wird, ahnen weder er noch seine Taubblinden-Assistentinnen. Sie sollen ihn auf dem Weg begleiten, Schritt für Schritt führen und beschreiben, was er nicht sehen kann.
Der Dokumentarfilm «Eine Armlänge Welt» geht unter die Haut. Er zeichnet kein heiles Bild vom taubblinden Helden, als den ihn andere Pilger auf dem Weg feiern. Er zeigt, wie einsam Sven in seiner Welt ist. Er hadert mit dem Schicksal und lässt die Wut an den Begleiterinnen aus. Er beschimpft sie, macht ihnen Vorwürfe und verlangt trotzdem, dass sie wie Freunde zu ihm sein sollen. Die Geduld, mit der die Frauen dies lange ertragen, beeindruckt.
Dank dem ungeschönten Blick auf das Experiment Jakobsweg bleibt der Film bis zum Schluss spannend. Er zeigt, dass Pilgern nicht jeden glücklicher macht. Am Ziel sagt Sven: «Mein Herz tut immer noch weh.»
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