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Petra hat Angst. Sie traut sich nicht mehr, alleine nach draussen zu gehen: «Ich fühle mich zu Hause festgekettet.» Jede Woche versucht sie es erneut. Wenige Schritte, dann erfasst sie die Panik – vor den Autos, dem Lärm, den Menschen. Ihre Hände sind schweissnass, sie zittert, hat Atemnot. «Mir wird schlecht», sagt sie. Dann bricht Petra in Tränen aus.
Der Dokfilm «Nur keine Panik!» begleitet drei angstkranke Menschen aus Deutschland: Neben Petra sind es Jeannette und Nicholas. Wenn Jeannette ein Gebäude betritt, sucht sie sofort nach dem nächsten Fluchtweg. Und der Sänger Nicholas fürchtete zu sterben. Er schaffte es deshalb lange nicht mehr auf die Bühne. Auslöser war bei allen ein schlimmes Erlebnis: ein schwerer Unfall oder der Tod der Mutter.
Der Mut der drei Porträtierten beeindruckt. Sie stellen sich vor der Kamera Situationen, die ihnen Angst machen: beim Coiffeur, auf der Strasse oder im Wellnessbad. Der Film berührt und macht deutlich, wie schwer die Krankheit für die Betroffenen, aber auch für die Angehörigen zu ertragen ist. Es spricht für den Film, dass er sich auf das Leben der Betroffenen konzentriert. Trotzdem hätte man gerne noch mehr darüber erfahren, wie die Therapie gegen die Krankheit funktioniert.
Bei Petra hatten die Therapiestunden jedenfalls Erfolg: Mittlerweile geht sie von zu Hause weg, sie spaziert Hand in Hand mit ihrem Mann bis zum Fluss. So weit wäre sie früher nie gekommen. «Jetzt hier zu stehen, ist was Schönes», sagt sie. «Es ist befreiend.»
Empfehlenswert
«37 Grad: Nur keine Panik!», ZDF, 17. Juli, 22.15 Uhr, und 3sat, 23. Juli, 23.50 Uhr
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