Film: Die gekaufte Gesundheitsorganisation
Inhalt
Gesundheitstipp 06/2019
07.06.2019
Letzte Aktualisierung:
12.06.2019
Tatjana Jaun
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine der mächtigsten Vereinigungen der Welt. Sie bestimmt weltweit die gültigen Normen für die Gesundheit. Aktuelles Beispiel: Die Organisation will die Masern ausrotten und macht Druck, dass sich die gesamte Weltbevölkerung dagegen impft. Die Masernimpfung ist allerdings umstritten – und die WHO nicht unabhängig: Das deckt der Dokumentarfilm «WHO – am Tropf der Geldgeber» schonungsl...
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine der mächtigsten Vereinigungen der Welt. Sie bestimmt weltweit die gültigen Normen für die Gesundheit. Aktuelles Beispiel: Die Organisation will die Masern ausrotten und macht Druck, dass sich die gesamte Weltbevölkerung dagegen impft. Die Masernimpfung ist allerdings umstritten – und die WHO nicht unabhängig: Das deckt der Dokumentarfilm «WHO – am Tropf der Geldgeber» schonungslos auf.
Pharmafirmen finanzieren immer mehr WHO-Veranstaltungen. Sie spendieren Champagner und werben bei WHO-Beamten und Wissenschaftern für ihre Produkte. Diese bestimmen dann die Gesundheitspolitik in ihrer Heimat. Kritische Journalisten bleiben draussen.
Erschreckend: Diese Missstände gibt es seit langem. Zum Beispiel beim Tabak: Studien belegten schon in den 1950er-Jahren, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Doch die WHO setzte der Tabakindustrie über Jahrzehnte wenig entgegen. Auftragsforscher der Industrie beraten die WHO aufgrund fragwürdiger Studien.
Im Film kommen wichtige Akteure wie ehemalige WHO-Mitglieder zu Wort. Das macht den Film glaubwürdig und sehenswert. Einziger Mangel: Behörden, die den WHO-Empfehlungen brav folgen, kommen nicht zu Wort. Dazu gehört auch das Bundesamt für Gesundheit.
Sehr empfehlenswert
«WHO, am Tropf der Geldgeber», 18. Juni, 23.30 Uhr, Arte