Jahrzehntelang nahm Wilfried Stränger Medikamente gegen Diabetes – bis ihn eine schwere Unterzuckerung wegen der Medikamente fast das Leben kostete. Darauf machte er drei Wochen eine strenge Diät und nahm stark ab. Seither kommt er ohne Medikamente aus. Das zeigt: Abnehmen kann ein Nachlassen oder ein Verschwinden der Krankheitssymptome bewirken.

Laut der Organisation Diabetes Schweiz leiden weltweit rund 430 Millionen Menschen an Diabetes. Der Film «Diabetes, eine lukrative Volkskrankheit» zeigt auf, dass die Medikamente gegen die Krankheit für die Pharmaindustrie ein gutes Geschäft sind.

Die Behandlung richtet sich zurzeit vor allem nach den Blutzuckerwerten. Allerdings zeigte eine Studie im Jahr 2008: Je höher der Konsum von Medikamenten, die den Blutzuckerspiegel niedrig halten, desto grösser ist das Risiko für eine Unter­zucke-rung, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Deshalb plädieren Experten dafür, nicht nur den Blutzuckerwert zu senken, sondern auch die Symptome zu behandeln.

Die Recherche der Filmautoren geht tief. Sie sprachen mit Medizinern, Whistleblowern und Verantwortlichen der Pharmaindustrie und nennen Missstände beim Namen. Ebenso lobenswert: Der Film vermittelt auf verständliche Weise viel theoretisches Wissen über diese Volkskrankheit. Einziger Kritikpunkt: Der Film hat gewisse Längen. Es lohnt sich allerdings, diese auszuhalten.

Diabetes, eine lukrative Volkskrankheit, 18. Juli, 20.15 Uhr, Arte. Auch in der Arte-Mediathek verfügbar

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