Auf der Messe in den USA gibt es Pizza, Nudeln, Brot und Frühstücksflocken – alles ohne Weizen. Die Besucher strömen in Massen an die Stände der Verkäufer. Sie alle sind überzeugt: Weizen und das darin enthaltene Eiweiss Gluten macht sie krank. Das Geschäft mit Lebensmitteln ohne Gluten boomt auch in der Schweiz. Immer mehr Menschen sollen Probleme mit Gluten haben. Einige bekommen davon Entzündungen im Darm, andere leiden unter Bauchweh, Blähungen oder Müdigkeit.

Der französisch-italienische Dokumentarfilm «Gluten, der Feind in deinem Brot» sucht nach möglichen Ursachen wie zum Beispiel neue Weizenzüchtungen oder die industrielle Herstellung von Brot. Dabei stösst er auch auf eine überraschende These: Das Pestizid Glyphosat könnte einen Einfluss haben. Es soll die Darmflora schädigen, sodass der Körper das Gluten nicht mehr richtig verarbeiten kann.

Der Film stützt die These mit Untersuchungen von Medizinern und Wissenschaftern. Allerdings fehlen kritische Stimmen, denn die These ist nicht bestätigt. Zudem kommen auch umstrittene Experten zu Wort wie die Informatikerin Stephanie Seneff, die ­Glyphosat nicht nur als Ursache für die Un­verträglichkeit von Gluten sieht, sondern für wei­tere Krankheiten wie Autismus oder Covid-19. Etwas mehr kritische Distanz hätte dem Film gutgetan.

Empfehlenswert

"Gluten, der Feind in deinem Brot", 15. und 30. April, 9.30 Uhr, Arte. Auch in der Arte-Mediathek verfügbar (www.arte.tv)