Mit seinem säuerlich-salzigen Aroma passt Feta gut zu Salaten und mediterranen Menüs. Er wird in Griechenland aus einer Mischung von Schaf- und Ziegenmilch hergestellt und enthält viel gesundes Kalzium, Eiweiss und Vitamin D. Der Käse reift in Salzwasser. Meistens wird er zusammen mit ein wenig Flüssigkeit verpackt und verkauft. So bleibt er frisch und saftig.
Doch einen guten Feta zu finden, ist gar nicht so einfach. Das zeigt der Gesundheitstipp-Test mit zwölf Produkten. Die Mehrheit war nur genügend, Käse aus dem Offenverkauf gar ungenügend. Ein offen verkaufter Feta erhielt das Gesamturteil «schlecht», weil im Labor Kolibakterien gefunden wurden.
Fünf Fachleute prüften in einer Degustation das Aroma und die Konsistenz der zwölf Produkte: die Sensoriker Patrick Zbinden und Kurt Schempp, der Käsehersteller Alfred Bieri, Verena Weber, Geschäftsleiterin des Bioladens Terra Verde, und Stefan Sfatkidis, Inhaber des Spezialitätengeschäfts Greek Gourmet.
Zudem hat der Gesundheitstipp im Labor die Produkte auf Kolibakterien untersuchen und den Salzgehalt feststellen lassen.
«Unnötig viel Salz» in Chäslaube-Feta
Am schlechtesten schnitt der Feta der Zürcher Chäslaube ab. Das Degustationsteam kritisierte, der Käse sei zu salzig. Die Laboruntersuchung bestätigte den hohen Salzgehalt: Im Chäslaube-Feta hatte es 2,4 g Salz pro 100 Gramm – der höchste Wert aller getesteten Produkte.
Präventivmediziner David Fäh von der Universität Zürich sagt dazu: «Mit diesem Produkt nehmen die Konsumenten unnötig viel Salz zu sich.» Zu viel Salz lässt den Blutdruck steigen. Deshalb empfiehlt Steffi Schlüchter von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung: «Wenn man den Salzgehalt in der Nahrung reduzieren kann, sollte man das der Gesundheit zuliebe tun.»
Das internationale Forschernetzwerk Cochrane Collaboration rät, pro Tag nicht mehr als 3 Gramm Salz zu konsumieren. Zum Vergleich: Wer 100 Gramm Feta der Chäslaube isst, hat damit schon zwei Drittel der empfohlenen Salzdosis erreicht. Im Chäslaube-Feta fand das Labor auch Kolibakterien – dreimal mehr als der Toleranzwert der Schweizer Hygieneverordnung. Für Peter Schafroth vom Kantonslabor Baselland sind die Fäkalbakterien ein Zeichen für mangelhafte Hygiene: «Kolibakterien gehören nicht auf den Käse.»
Auch andere Käse schnitten im Test nicht besser ab. Die Degustationsfachleute kritisierten, der Hotos-Feta von Coop sei fade, und der Bio-Feta desselben Grossverteilers habe eine «leicht gummige» Konsistenz. Die Produkte von Migros und Lidl haben laut den Testern ein «langweiliges und zu saures» Aroma.
Degustierte Produkte enttäuschten
Bei einem Käse kritisierten die Tester, er schmecke nach Kuhmilch. Er stammt vom Winterthurer Händler Markus Hilber. Tatsächlich besteht dieser Käse laut Angaben des Händlers zu einem Drittel aus Kuhmilch. Sie hat in einem Feta nichts zu suchen. Laut einer Richtlinie der Europäischen Union darf Feta nur aus Schaf- und Ziegenmilch hergestellt werden.
Die beste Note erhielt das Produkt von Aldi. Die Testpersonen attestierten ihm ein «ausgewogenes, angenehmes Aroma».
Die Fachleute waren nach der Degustation enttäuscht. Patrick Zbinden sagt: «Ich hätte erwartet, dass die Fetas aromatischer schmecken.» Und Alfred Bieri meint: «Viele Käse sind zu sauer oder zu salzlastig.» Er vermisste das typische Aroma von Schaf- und Ziegenmilch.
Zum Testresultat sagt Heinz Eggimann, Inhaber der Chäslaube, er habe den Feta aus dem Sortiment genommen und durch ein anderes Produkt ersetzt. Dieses werde er jetzt selber einem Labortest unterziehen. Käsehändler Alex Wirth schreibt, sein salziger Feta sei gut geeignet für griechischen Salat, weil man kein zusätzliches Salz brauche für die Salatsauce. Markus Hilber verspricht, seinen Käse, der ein Drittel Kuhmilch enthält, künftig nicht mehr unter der Bezeichnung «Feta» zu verkaufen. Manor sagt, Mitarbeiter hätten den Feta kontrolliert, aber kein Zwiebelaroma festgestellt. Petros Nanopoulos vom Läbis 5 sagt, er öffne den Feta erst kurz vor dem Verkauf. Deshalb verstehe er nicht, warum die Tester ein Fehlaroma nach Oliven festgestellt haben. Spar bestreitet, dass der Feta ein Honigaroma hat. Lidl schreibt, eine interne Blinddegustation habe gezeigt, dass die Bewertung des Gesundheitstipp nicht zutreffe. Coop will seine Feta-Sorten intensiver testen und gegebenenfalls Massnahmen einleiten, um die Qualität zu steigern.
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Gesundheitstipp, «Feta»,
Postfach 277, 8024 Zürich.