Die Zürcher Reiseleiterin Doris Burkard hat oft Probleme mit der Nasenschleimhaut. Vor allem in Reisecars ist die Luft trocken. Deshalb hat sie immer eine Nasencreme dabei. Über die anthroposophische Schnupfencreme von Weleda wundert sie sich allerdings. So lautet die Anweisung auf der Packungsbeilage: «Im Kühlschrank lagern». Für die Reiseleiterin ist dies unverständlich: «Ich habe doch auf Reisen keinen Kühlschrank dabei!» Die Creme enthält Extrakte aus dem Sonnenhut, Früchte der Berberitze, Kampfer sowie Pfefferminz- und Eukalyptusöl. Sie ist laut Hersteller nur einen Monat lang haltbar.
Die kleine Tube mit 6,5 Millilitern Inhalt kostet fast 10 Franken. Auch dies ist für Burkard ein Ärgernis: «Wenn ich jeden Monat eine neue Creme kaufen muss, habe ich im Jahr 120 Franken weg.»
Sie beschwerte sich bei Weleda. Das Unternehmen schrieb ihr zurück, man müsse die Creme kühlen, damit sie vier Wochen offen haltbar sei. Wenn man die Creme drei Mal pro Tag anwende, sei die Tube nach vier Wochen sowieso leer. Der Preis sei seit dem Jahr 2012 unverändert.
Es gibt Alternativen zu Weleda. Viele Nasensalben enthalten den Wirkstoff Dexpanthenol. Sie halten länger und sind einiges günstiger. Der Wirkstoff ist gut untersucht, wie mehrere Studien bestätigen. Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser sagt: «Dexpanthenol hat sich bewährt.» Beispiel Bepanthen-Nasensalbe: Zwei Tuben mit je 5 Gramm Salbe gibt es für weniger als 10 Franken. Eine Tube Siccalix enthält 20 Gramm Salbe und kostet 12 Franken, eine Tube Triomer mit 10 Gramm Inhalt 9 Franken.
Studien bestätigen: Salzlösungen wirken gut
Am besten und günstigsten sind allerdings Nasenspülungen mit Salzwasser. Arzt Walser: «Sie nützen bei trockener Schleimhaut sehr gut.» Und dafür braucht es keine Fertigprodukte: Man gibt einen gestrichenen Teelöffel Kochsalz in einen halben Liter Wasser und löst es auf. Mit einer 20-MilliliterSpritze für rund 8 Franken oder einer Nasendusche für etwa 15 Franken aus dem Sanitätsgeschäft spült man die Nase zweimal im Tag über dem Lavabo aus.
Spülungen mit Salzwasser sind auch gut gegen Schnupfen. Das Forschergremium Cochrane stellte vor vier Jahren in einem Übersichtsartikel fest, dass Salzlösungen die Beschwerden verringern. Die Studien seien allerdings zu wenig aussagekräftig. Doch die Befunde mehren sich: Eine weitere kleinere Studie, die das Fachblatt «Nature» im Januar vorstellte, zeigte bei erkälteten Soldaten auf, dass sich die Schnupfensymptome «signifikant» verbesserten.
Auch die Homöopathie eignet sich gut. So hilft Pulsatilla bei verstopfter Nase, Arsenicum album bei wunden Nasenlöchern (siehe Merkblatt).
Chemische Nasensprays hingegen sind weder bei trockenen Schleimhäuten noch Schnupfen zu empfehlen – oder «höchstens fünf Tage lang», so Thomas Walser. Die Sprays enthalten Wirkstoffe wie Oxymetazolin oder Phenylephrin, die abhängig machen. Sobald ihre Wirkung nachlässt, ist die Nase wieder verstopft. Oft enthalten sie den Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid. Er kann die Flimmerhärchen in der Nase beschädigen und Allergien auslösen (Gesundheitstipp 12/2016).
Glaxo-Smith-Kline schreibt, ihr Vibrocil-Spray mit Phenylephrin wirke gut und sei sicher. Benzalkoniumchlorid könne man kurzfristig anwenden, ohne dass Nebenwirkungen auftreten würden. Iromedica sagt, man habe gezeigt, dass ihr Nasenspray Nasivin mit dem Wirkstoff Oxymetazolin sicher sei.
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