Wegen einer Erbkrankheit versagen Willi Germunds Nieren. Alle zwei Tage müssen ihn die Ärzte an eine Maschine anschliessen, um sein Blut zu reinigen. Es ist klar: Germund braucht eine neue Niere, sonst lebt er höchstens noch zehn Jahre.

Der Ausland- und Kriegsreporter, der in Thailand lebt, will aber den offiziellen ­Kanälen nicht vertrauen. Denn er weiss: Es gibt zu wenig Spenderorgane. Jeder zweite Patient auf der ­Warteliste stirbt, bevor er ein neues Organ bekommt.

Er beschliesst, sich auf dem Schwarzmarkt eine Niere zu organisieren. So reist er kreuz und quer durch die Welt, trifft sich mit undurchsichtigen Ärzten und dubiosen Geschäftsmännern. Einer davon vermittelt ihm schliesslich die Niere eines jungen Afrikaners. Dieser will mit dem Geld, das er erhält, einen Laden eröffnen.

Das Buch bietet einen erschütternden Einblick in den internationalen Organhandel. Es lässt ein schales Gefühl zurück. Was Germund tut, ist illegal und höchst verwerflich. Denn der Schwarzmarkt mit Organen wird dominiert von kriminellen Banden, die ihre Opfer skrupellos ausbeuten. ­Moralische Bedenken hätten aber, so Germund, angesichts seiner Zukunftsperspektive «in atemberaubendem Tempo an Bedeutung verloren». Das ist nicht schön, aber ehrlich. Und man fragt sich beim Lesen: Was würde ich tun, wenn es um mein Leben ginge?

Empfehlenswert