Valentina Bosshard schneidet Gemüse und Kräuter klein. Sie erwärmt etwas Olivenöl in einer Pfanne und dünstet darin Knoblauch, Chili und Petersilie an. Nach ein paar Minuten gibt sie passierte Tomaten hinzu. Und schon duftet es in ihrer Küche wie in den Sommerferien am Mittelmeer.
Kein Wunder: Die 32-Jährige kocht eines der Rezepte ihrer Grosseltern. Sie leben in Salerno bei der süditalienischen Amalfiküste. «Als Kind war ich oft bei ihnen in den Ferien. Ich liebte es, meiner Nonna beim Kochen zu helfen. Das Gemüse baute sie selber an.»
Noch heute sind das ihre Lieblingsrezepte, denn sie enthalten viel frisches Gemüse, sind gesund und unkompliziert. Ab und zu stellt die Foodbloggerin Valentina Bosshard eines davon ins Internet.
Die Ernährungsberaterin Beatrice Fischer aus Meiringen BE sagt: «Fischsuppen mit Gemüse liefern viele gesunde Nährstoffe.» Fisch enthält viel Eiweiss, Vitamin D und gesunde Fettsäuren. Fachleute empfehlen, zweimal in der Woche Fisch zu essen. Astrid Donalies von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sagt: «So sinkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.» Studien bestätigen dies.
Inzwischen hat Valentina Bosshard auch Kartoffeln, Sellerie und Erbsen beigefügt. Erst am Schluss kommt der Dorsch hinzu. Ernährungsberaterin Fischer sagt: «Es ist wichtig, dass man Fisch erst kurz vor Schluss hinzufügt, sonst wird er zäh.» Besonders gut eignen sich Fische mit festem Fleisch. Dazu gehören auch einheimische Fische wie Forelle, Hecht oder Karpfen.
Fischsuppe aus Finnland, Frankreich und Japan
Besonders viele gesunde Fettsäuren hat es in fettem Fisch wie Lachs. Das ist der Lieblingsfisch der Zürcher Foodbloggerin Anastasia Lammer. Für die finnische Lachssuppe schneidet sie einen Lauch in feine Ringe, dünstet ihn in etwas Öl an, löscht mit Wasser und Gemüsebouillon ab und lässt die Suppe köcheln. Dann gibt sie gekochte Kartoffeln dazu, schneidet den Lachs in Würfel und lässt ihn in der Suppe ziehen. Mit Meerrettich, Dill, Salz und Pfeffer schmeckt sie die Suppe ab.
Der Gesundheitstipp hat dieses und viele weitere Rezepte auf einem Merkblatt zusammengestellt (siehe rechts). Darauf fehlt auch der grosse Klassiker unter den Fischsuppen nicht: die französische Bouillabaisse mit Zander, Dorsch und Saibling. Sie enthält auch verschiedene Gemüse und Kräuter wie Chili, Lauch, Rüebli, Safran und Thymian. Zur Bouillabaisse serviert man Baguette mit der sogenannten Rouille – einer Mayonnaise mit Knoblauch, die sehr würzig schmeckt.
Viel einfacher sind japanische Suppen mit Misopaste zubereitet. Miso ist eine Paste aus Sojabohnen und Getreide. Sie enthält viel gesundes Eiweiss. Man verrührt sie in heissem Wasser und gibt geschnittene Peperoni, Frühlingszwiebeln und Edamamebohnen hinein. Das Ganze lässt man ein paar Minuten köcheln. Schliesslich gibt man den Lachs in dünnen Scheiben hinzu und lässt ihn in der Suppe ziehen. Zum Servieren bestreut man die Suppe mit Sesam.
Nachhaltig: Sardinen und Alaska-Seelachs
Beim Kauf des Fisches sollte man auf eine nachhaltige Herkunft achten. Der Grund: Fischer fangen bei vielen Arten mehr, als nachwachsen oder zuwandern. Astrid Donalies sagt: «Am besten achtet man auf die Siegel von Umweltorganisationen wie zum Beispiel MSC.» Damit ist allerdings nicht garantiert, dass die Fische aus Betrieben kommen, welche die Umwelt schonen. Meeresforscher und Biologen kritisieren, die Zertifikate würden zu locker vergeben («Saldo» 9/2020).
Guten Gewissens kann man Fische essen, die sich schnell vermehren oder viele Nachkommen haben, etwa Alaska-Seelachs, Sardinen, Sardellen oder Schwertfische. Bei anderen Arten sind die Bestände gross, zum Beispiel beim Pazifischen Lachs.
Mediterrane Fischsuppe von Valentina Bosshard
- (4 Portionen)
- 300 g Kartoffeln
- 1 EL Olivenöl
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- ½ Chili, fein geschnitten
- ½ Bund Peterli, gehackt
- 1,2 dl passierte Tomaten
- 1 Selleriestange, in dünne Ringe geschnitten
- 1,2 l Bouillon
- ½ TL Salz
- 200 g Erbsen, tiefgekühlt
- 400 g Dorschfilet
- Salz, Pfeffer
Kartoffeln schälen und in zwei bis drei Zentimeter grosse Stücke schneiden. Olivenöl in einem grossen Topf erwärmen. Knoblauch, Chili und 1 Esslöffel Peterli andünsten. Passierte Tomaten hinzufügen und ein bis zwei Minuten köcheln lassen. Kartoffeln und Sellerie beigeben, gut umrühren und fünf Minuten köcheln lassen.
Bouillon und Salz hinzufügen und zugedeckt zehn Minuten köcheln lassen.
Erbsen hinzufügen und nochmals zehn Minuten köcheln lassen. Den Fisch in mundgerechte Stücke schneiden und in die Suppe geben. Zugedeckt fünf bis acht Minuten köcheln lassen, bis der Fisch gar ist.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anrichten und mit restlichem Peterli garnieren.
Gratis-Merkblatt «Fischsuppe»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.