Süss, etwas scharf und schön würzig – so schmecken Guetsli mit Currypulver. Man kann sie zum Beispiel mit Ingwer und Mandeln backen oder als flache Plätzchen mit Kakao-Pulver und Erdnüssen. Solche exotischen Weihnachtsguetsli sind nur eine der unzähligen Möglichkeiten, wie man Curry in der Küche einsetzen kann.
Hinter dem Namen verbirgt sich ein buntes Potpourri an exotischen Gewürzen. Hauptbestandteil von Curry ist meist das leuchtend gelbe Pulver der Kurkuma-Wurzel. Hinzu kommen zahlreiche weitere Gewürze wie Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, Gewürznelken, Chili, Koriander, Sternanis, Ingwer und Muskatnuss. Im Curry-Land Indien heissen diese Gewürzmischungen allerdings nicht Curry, sondern Masala.
Schon kleine Mengen mit gesunder Wirkung
Bei Medizinern und Biochemikern fand von den im Curry enthaltenen Gewürzen vor allem Kurkuma besonderes Interesse. So zeigte 2012 ein Laboruntersuch aus den USA, dass Kurkuma die Abwehrkräfte im Darm mobilisiert (Gesundheitstipp 7/12). Das beugt Darminfekten durch Pilze, Viren und Bakterien vor. Laut den Forschern sollen für diesen gesunden Effekt bereits kleine Mengen genügen, wie man sie mit dem Essen zu sich nimmt. Frühere Studien zeigten zudem, dass Kurkuma auch Polypen im Darm zurückdrängt sowie bei Entzündungen wie Morbus Crohn helfen kann. Kurkuma soll zudem Galle und Leber unterstützen – das hilft beim Verdauen von üppigen Mahlzeiten.
In letzter Zeit mehren sich die Hinweise, dass das gelbe Gewürz gar Krebszellen bekämpfen, Depressionen lindern sowie Alzheimer vorbeugen kann. Der deutsche Professor Jan Frank von der Uni Hohenheim in Stuttgart hat mehrere Untersuchungen mit Kurkuma und dessen Inhaltsstoff Curcumin gemacht. Der Fachmann für Biochemie und Ernährung ist aber zurückhaltend: «Bisher gibt es hauptsächlich Ergebnisse aus Experimenten im Labor und mit Tieren, aber nur wenige gut kontrollierte Humanstudien.» Es sei daher noch unklar, inwiefern die Resultate auch beim Menschen gelten. Ein Problem: «Der Körper nimmt Curcumin nicht gut auf.»
Bei Currymischungen könnte dies besser funktionieren als bei Curcumin allein. Jan Frank: «Möglicherweise unterstützen sich die verschiedenen Inhaltsstoffe von Kurkuma und den anderen Gewürzen in ihren Wirkungen.»
Zudem können auch die anderen Curryzutaten der Gesundheit Gutes tun. So helfen zum Beispiel Gewürznelken, Ingwer, Kardamom und Sternanis beim Verdauen. Kreuzkümmel soll die Abwehrkräfte stärken, und Ingwer sowie scharfe Chilis bringen an kalten Wintertagen wohltuende Wärme in den Körper.
Andünsten in Öl verstärkt die Aromen
Beim Kochen mit Curry sollte man die Gewürzmischung jeweils zuerst in etwas Öl andünsten. Das Fett nimmt die Aromen auf und der Körper kann die einzelnen Inhaltsstoffe so besser aufnehmen. Curry passt zu vielen Gerichten mit Reis, Linsen, Gemüse, Poulet oder Lammfleisch wie auch zu Süssem (siehe Merkblatt mit Rezepten).
Wer in der Küche gerne experimentiert, kann sein Curry selber mischen und je nach Geschmack schärfer, süsser, herber oder gar fruchtig-frisch machen. Dafür mischt man zum Beispiel etwas getrocknete Schale von Bio-Limetten oder Orangen unter die Gewürze.
Gratis-Merkblatt: Curry-Rezepte
Zum Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder zu bestellen gegen ein frankiertes und adressiertes C5-Antwortcouvert bei:
Gesundheitstipp, «Curry»,
Postfach 277, 8024 Zürich.