Viele Frauen spüren die Wechseljahre deutlich: Sie sind reizbar und traurig, haben Hitzewallungen, schlafen schlecht oder leiden unter Herzrasen und trockenen Schleimhäuten. Dagegen helfen oft sanfte Mittel wie homöopathische Globuli.
Frauenärztin Rut Mellenthin aus Wangen an der Aare BE macht damit gute Erfahrungen: «Die Therapie verhilft vielen meiner Patientinnen zu mehr Wohlbefinden und macht sie ausgeglichener.»
Lachesis und Sepia nützen bei vielen Beschwerden
Homöopathen setzen bei Wechseljahrbeschwerden oft Mittel wie Lachesis und Sepia ein. Gesundheitstipp-Ärztin Stephanie Wolff sagt: «Sie eignen sich für sehr viele Frauen und lindern viele Beschwerden.» Je nach Persönlichkeit passe das eine oder andere Mittel besser. Eine kleine Studie des Zentralrats für Homöopathie-Forschung in Neu-Delhi (Indien) von 2019 bestätigt: Das Mittel Sepia lindert Beschwerden in den Wechseljahren besser als ein Scheinpräparat.
Bei den 88 Teilnehmerinnen zeigte sich der Unterschied nach sechs Monaten deutlich: Mit Sepia verbesserten sich Hitzewallungen, Schlafprobleme und das seelische Gleichgewicht stärker als mit Placebo. Laut der mexikanischen Forscherin Emma Macia-Cortes können Mittel wie Sepia und Lachesis das Ausschütten von Botenstoffen wie Dopamin und Noradrenalin beeinflussen. Hinweise dafür gibt es aus Tierversuchen. Noradrenalin wirkt auf die Blutgefässe, die sich bei Hitzewallungen ausdehnen.
Dopamin beeinflusst die Stimmung. Vieles sei aber noch ungeklärt. Trotzdem kann sich ein Versuch lohnen. Dafür müssen Betroffene ihre Beschwerden genau beobachten: Wann werden sie schwächer, wann stärker? Bei Hitzewallungen empfiehlt Stephanie Wolff unterschiedliche Globuli, je nachdem wie sich die Wallungen anfühlen: Lachesis eigne sich, wenn der Hitzeschub im Körper pulsiert und Frauen während der Wallung einen roten Kopf bekommen.
Pulsatilla sei besser, wenn sich die Frau während der Wallung wie von warmem Wasser übergossen fühlt und Schweiss auf der Stirn hat. Auch bei Schlafproblemen und Stimmungsschwankungen helfen homöopathische Mittel. Bei nervösen, ängstlichen Frauen setzt Stephanie Wolff Cimicifuga ein: «Es hilft Frauen, die körperlich und seelisch überempfindlich sind.»
Viele Frauen haben in den Wechseljahren trockene Schleimhäute, vor allem die Scheide ist oft betroffen. Hier nützen homöopathische Mittel aber meist nur wenig. Dafür gibt es Alternativen: Fachleute empfehlen, den Scheideneingang mit Mandelöl oder Granatapfelsamenöl zu pflegen.
Fertigpräparate aus mehreren homöopathischen Mitteln
Homöopathische Mittel gibt es für 10 bis 15 Franken in spezialisierten Apotheken zu kaufen. Für den Eigengebrauch empfiehlt Stephanie Wolff die Potenz C30. Davon lässt man fünf bis zehn Globuli im Mund zergehen. Dies macht man zu Beginn ein Mal pro Tag, danach noch alle vier bis sechs Wochen. Mehr Informationen zum richtigen Anwenden gibt es auf dem neuen GesundheitstippMerkblatt «Homöopathie in den Wechseljahren».
In den Apotheken gibt es auch Fertigpräparate, etwa «Similasan Wechseljahr-Beschwerden» oder Klimaktoplant. Diese enthalten eine Mischung von verschiedenen homöopathischen Mitteln. Frauenärztin Rut Mellenthin sagt: «Es spricht nichts dagegen, diese auszuprobieren.» Die Therapie wirke jedoch gezielter, wenn man das jeweils passende Mittel wähle.
Die Firma Similasan schreibt, die drei Inhaltsstoffe ihres Präparats deckten eine breite Palette von Wechseljahrbeschwerden ab. Viele Frauen würden von guten Erfahrungen berichten.
Im Gesundheitstipp-Ratgeber Natürlich durch die Wechseljahre finden Sie viele praktische Tipps und Informationen, wie Sie gut durch die Wechseljahre kommen. Der Ratgeber erscheint Ende September in vollständig überarbeiteter Auflage. Zu bestellen unter Gesundheitstipp.ch
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