Wer unter einer Bettdecke ohne Daunen und Federn schlafen will, hat die Wahl: Bettdecken gibt es in vielen natürlichen Materialien, von Schurwolle und Kamelhaar über Hanf und Baumwolle bis zu Fasern aus Holz- oder Bambuszellstoff.
Der Test des Gesundheitstipp zeigt: Viele Naturdecken gewährleisten eine gute Schlafqualität. Von neun Decken mit Preisen zwischen 70 und 465 Franken schnitten sechs sehr gut oder gut ab. Eine Decke war ungenügend. Bei allen Produkten handelt es sich laut den Herstellern um mittelwarme ganzjährige Decken.
Das Testlabor überprüfte, wie atmungsaktiv die Decken sind und ob sie beim Waschen schrumpfen. Zudem bewerteten die Experten den Zustand der Füllung nach dem Waschen.
Decken von Künsemüller und Ikea sind besonders atmungsaktiv
Erfreulich: Die beiden günstigsten Modelle im Vergleich schaffen das Gesamturteil «sehr gut». Testsieger ist das «Bambus Steppbett» von Künsemüller für knapp 80 Franken, eingekauft bei Matratzen Concord. Fast gleichauf liegt die Decke «Radhusvin» von Ikea mit einer Füllung aus Wolle.
Eine Bettdecke sollte die Körperfeuchtigkeit schnell aufnehmen und sie nach aussen wegtransportieren. Ist die Atmungsaktivität hoch, trägt das zu einem angenehmen Schlafklima bei. Das Labor ermittelte dazu den sogenannten Ret-Wert. Je tiefer diese Zahl, desto atmungsaktiver ist eine Decke.
Besonders gut schnitten hier die Produkte von Ikea und Künsemüller ab. Sie erreichten einen Ret-Wert von 15 beziehungsweise 17,5. Bei den Modellen von Billerbeck und Erzstef waren es Werte knapp über 40. Das reichte bei diesem Prüfpunkt noch für eine genügende Note. Erzstef schreibt, das für die Decke verwendete Viskosefaserflies diene dazu, Feuchtigkeit gut aufzunehmen und zu binden.
Alle getesteten Modelle darf man gemäss Pflegeetikette waschen. Bei der Waschbeständigkeit zeigten sich aber grosse Unterschiede. Am stärksten schrumpfte das Modell von Mara Vital. Es war nach der Wäsche rund 12 Zentimeter kürzer und 9 Zentimeter schmaler als zuvor. Zum Vergleich: Die Decke von Hefel verlor nur knapp 2 Zentimeter in der Länge und rund 0,5 Zentimeter in der Breite.
Beim Modell «Kamelhaar» von Traumschlaf und bei der Hanf-Baumwolle-Decke von Mara Vital wurde die Füllung durch das Waschen klumpig und liess sich auch mit Aufschütteln nicht verteilen. Zudem war bei der Hanf-Baumwoll-Decke die Füllung verrutscht und die Hülle verfärbt.
Mara Vital sagt dazu, interne Tests hätten gezeigt, dass die Verfärbungen nach einigen Waschgängen verschwinden würden. Sie seien auf die natürlichen Rückstände in der Bio-Baumwolle zurückzuführen. Man prüfe, auf dem Etikett einen Link zu detaillierten Pflegehinweisen zu ergänzen.
Die getesteten Naturbettdecken waren insgesamt etwas atmungsaktiver als Daunendecken in einem «K-Tipp»-Test vor zwei Jahren. Die Ret-Werte lagen damals zwischen 20 und 50 («K-Tipp» 20/2022). Wer also in der Nacht viel schwitzt, trifft mit einer Naturbettdecke eine gute Wahl.
So hat der Gesundheitstipp getestet
Das Zürcher Textillabor Testex untersuchte im Auftrag des Gesundheitstipp neun Naturbettdecken mit Füllungen aus Wolle, Kamelhaar, Hanf, Baumwolle sowie Fasern aus Holz- und Bambuszellstoff. Die Prüfkriterien:
- Atmungsaktivität: Sie wurde in einem speziellen Prüfgerät bei 35 Grad Celsius und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit getestet. Das Labor spannte eine wasserdampfdurchlässige Folie auf eine poröse, erwärmte Platte, welche die menschliche Haut simulierte. Danach massen die Experten den Widerstand, den das Textil dem Wasserdampf entgegensetzte.
- Waschbeständigkeit: Das Labor wusch und trocknete alle Decken zweimal gemäss Pflegeanleitung. Nach dem ersten Waschdurchgang ermittelten die Experten anhand von vorgängig angebrachten Markierungspunkten, wie stark die Decken geschrumpft waren. Nach dem zweiten Waschzyklus bewertete das Labor den Zustand der Decken und prüfte, ob die Füllung verklumpt oder verrutscht war.
Bettdecke pflegen: Die Tipps
- Pflegeetikett: Die aufgedruckten Pflegesymbole weisen darauf hin, wie man die Decke waschen und trocknen soll. Eine Liste aller Pflegesymbole findet sich im Internet hier.
- Grösse: Die Decke sollte die Waschtrommel nicht komplett ausfüllen. Ist das Volumen der Maschine zu klein, lässt man das Textil besser reinigen. •
- Waschmittel: Am besten verwendet man Produkte ohne Bleichmittel und ohne optische Aufheller, etwa ein flüssiges Fein- oder Wollwaschmittel. Dieses sparsam dosieren und auf Weichspüler verzichten.
- Schleudern: Der Schleudergang kann die empfindliche Füllung der Decke strapazieren. Auch hier hilft ein Blick aufs Pflegeetikett. Hat es unter dem Waschbeckensymbol einen oder zwei Striche, sollte man einen Schonwaschgang wählen.
- Trocknen: Das quadratische Symbol gibt darüber Auskunft. Nur drei der neun Decken im Test lassen sich laut Pflegeanleitung bei niedriger Temperatur im Tumbler trocknen.
- Auslüften: Es empfiehlt sich, die Bettdecke am Morgen regelmässig aufzuschütteln und auszulüften. Das hilft, die Feuchtigkeit in der Decke abzubauen.