Maria Imfeld wartet lieber bis im Mai: Dann kommen die ersten Schweizer Erdbeeren auf den Markt. «Sie schmecken aromatischer und enthalten mehr gesunde Inhaltsstoffe, weil sie reif geerntet werden», sagt die Zürcher Ernährungsberaterin.
Punkto Inhaltsstoffe haben Erdbeeren viel zu bieten. Sie enthalten viel Vitamin C: 60 Milligramm pro 100 Gramm. Das sind zehnmal so viel wie in Äpfeln oder Aprikosen. Erdbeeren sind zudem reich an Kalzium, Magnesium und Eisen. Auch ihr Gehalt an Folsäure ist höher als bei anderen Früchten. Hingegen stecken nur wenig Zucker und wenig Kalorien drin.
Auch die Wissenschaft ist auf die gesunden Inhaltsstoffe aufmerksam geworden. Die italienische Forscherin Francesca Giampieri schrieb letztes Jahr in einer Übersichtsstudie, der regelmässige Genuss von Erdbeeren schütze vor Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs und anderen Krankheiten. Sogenannte Polyphenole seien dafür verantwortlich. Studien zeigen: Bio-Erdbeeren enthalten besonders viele Polyphenole und Vitamine.
In der Küche lassen sich Erdbeeren sehr vielseitig einsetzen. Maria Imfeld: «Von den gesunden Inhaltsstoffen der roten Vitaminbomben kann man noch mehr profitieren, wenn man Erdbeeren nicht nur als Dessert zubereitet.» Sie passen gut zu Salaten, Spargeln und anderen Gemüsen, aber auch zu Getreide, Fisch oder Fleisch. So bringen sie attraktive Farbtupfer in viele Gerichte. Der Kulinarik-Fachmann Patrick Zbinden aus Rüschlikon ZH sagt: «Erdbeeren harmonieren mit allen Lebensmitteln – man kann nichts falsch machen.»
Aroma verträgt sich auch mit scharfen Gewürzen
Zbinden kombiniert Erdbeeren gerne mit Kräutern wie Basilikum, Thymian, Estragon, Pfefferminze oder Sternanis. Die Konsistenz des Fruchtfleischs passe besonders gut zu cremigen Zutaten wie Rahm, Joghurt, Kokosmilch oder Avocados.
Das Aroma der Erdbeere verträgt sich aber auch gut mit scharfen Gewürzen wie Ingwer. «In pikanten Gerichten sind Erdbeeren auf jeden Fall einen Versuch wert», sagt Zbinden, «etwa in einem Geflügelsalat.» Man kann sie auch zum Risotto geben oder ein Curry damit zubereiten. Der Gesundheitstipp hat einige überraschende Rezepte in einem Merkblatt zusammengestellt (siehe Hinweis).
Vollreife Erdbeeren erkennt man daran, dass sie keine grünen oder weissen Stellen haben. «Kleinere Exemplare haben mehr Aroma als grössere», so Zbinden. Es sei auch ein wenig Glückssache, perfekte Erdbeeren zu finden: «Wenn man an einem Tag sehr aromatische Früchte kauft, bietet der gleiche Laden am nächsten Tag vielleicht schon wieder eine andere Sorte an.»
Erdbeeren kann man nicht lange lagern. Man sollte sie deshalb bald essen. Damit sich das Aroma entfaltet, sollte man sie mindestens eine Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen. Wenn man die Beeren erhitzt, vermindert sich der Vitamingehalt und sie werden matschig. Deshalb empfiehlt Maria Imfeld: «Bei warmen Gerichten wie Risotto sollte man die Erdbeeren erst am Schluss dazugeben und sie nicht kochen.»