Der Landarzt
Rupert K. Spillmann,Thierachern BE
Eigentlich hätte sich Rupert K. Spillmann längst zur Ruhe setzen können. Doch der 75-Jährige kann von seinem Beruf nicht lassen. Er mag das Gefühl, gebraucht zu werden. Deshalb hält er noch immer täglich Sprechstunde in seinem alten Bauernhaus bei Thun. Auch ist er für seine Patienten ständig telefonisch erreichbar. Für jeden von ihnen nimmt er sich mindestens eine halbe Stunde Zeit. Die eindrücklichsten Erlebnisse hat Spillmann im Buch «Aus dem Leben eines Landarztes» festgehalten.
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Die politische Ärztin
Yvonne Gilli, Wil SG
Nicht nur in ihrer Praxis setzt sich Yvonne Gilli für ihre Patienten ein: Seit 2007 sitzt sie für die Grüne Partei im Nationalrat. Besonders interessiert sie sich für die Gesundheitspolitik. Sie kämpft z. B. gegen den Impfzwang und für die Komplementärmedizin. Letztere wendet sie auch in ihrer Praxis an: Yvonne Gilli verfügt über Ausbildungen in Homöopathie und traditioneller chinesischer Medizin.
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Der Homöopath
Martin Frei-Erb, Thun BE
Homöopathie ist die Spezialität des Thuner Hausarztes Martin Frei-Erb. Zwar behandelt er seine Patienten nicht nur mit Kügelchen. Doch diese könnten oft helfen, wenn die Schulmedizin versage, ist er überzeugt. Seine entschlossene Haltung trägt ihm auch Kritik ein – etwa von Berufskollegen, die nicht an die Homöopathie glauben. Doch der Hausarzt erwidert, er erlebe täglich in seiner Praxis, dass die Behandlung wirke. Martin Frei-Erb forscht zur Homöopathie an der Universität Bern.
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Der Impfkritiker
Peter Mattmann, Kriens LU
Hausarzt Peter Mattmann ist landesweit als Impfkritiker bekannt. Er warnt vor Nebenwirkungen der Impfungen. Diese könnten nicht nur zu Asthma und Neurodermitis führen, sondern auch zu schweren Hirnschäden, Epilepsie und sogar zu Todesfällen. Mattmann scheut sich nicht, seine Kritik auch in Fernsehsendungen wie dem «Club» vorzutragen. Besonders stört ihn die Kampagne des Bundes gegen die Masern. Mit seiner klaren Haltung eckt Peter Mattmann bei Behörden, Kantonsärzten und vielen Kinderärzten an.
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Die soziale Hausärztin
Elisabeth Müller, Zürich-Affoltern
Vermutlich ist Elisabeth Müller die einzige Ärztin, die auch ein Restaurant führt. Sie merkte, dass viele ihrer Patienten im Zürcher Quartier Affoltern einsam sind. Ihnen wollte sie einen Ort bieten, an dem sie andere Leute treffen können. Deshalb eröffnete sie das «Kafi Mümpfeli». Dort kann man für wenig Geld gut essen oder Kaffee trinken. Hats viel Betrieb, steht Müller selbst in der «Mümpfeli»-Küche.
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Der Geburtshelfer
Reiner Bernath, Solothurn
Kaum ein Hausarzt hat so viele Hausgeburten betreut wie Reiner Bernath: Seit 1987 half er, in der Region Solothurn 560 Kinder auf die Welt zu bringen. Für ihn sind das Höhepunkte seiner Arbeit. Bernath ist überzeugt, dass Hausgeburten für Mütter und Kinder vorteilhaft sind. Sie hätten weniger Stress als im Spital. Deshalb ist er gerne bereit, auch nachts und am Wochenende Schwangere medizinisch und bei der Geburt zu betreuen.
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Der Talarzt
Beppe Savary, Russo TI
Beppe Savary gefällt es im wilden Onsernone-Tal besser als in der Stadt: Viele Patienten kennt er seit dreissig Jahren. Er ist mit allen per du. Savary besucht nicht nur betagte Patienten zu Hause – er ist auch stets zur Stelle, wenn Autofahrer oder Wanderer verunfallen. Sein topmodern ausgerüstetes Notarztauto ist im Onsernone-Tal legendär. Beppe Savary setzte sich auch für den Bau eines Altersheims im mausarmen Bergtal ein, obwohl viele Einwohner damals nicht glaubten, dass das überhaupt möglich sei.
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Der Ausländerarzt
David Winizki, Zürich
Schon als Student wollte sich David Winizki für Menschen am Rand der Gesellschaft einsetzen. Als er seine Praxis im Zürcher Seefeld eröffnete, kamen viele Patienten mit südamerikanischen Wurzeln, weil er Spanisch spricht. Viele waren Sans-Papiers ohne Krankenkasse. Deshalb half er, «Meditrina» zu gründen. Dort werden Sans-Papiers günstig behandelt. Jetzt setzt sich der Arzt dafür ein, dass sie eine Krankenversicherung bekommen.
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Die Bergärztin
Verena Meyer, Arosa GR
Nirgendwo zeigt sich der Mangel an Hausärzten krasser als in Arosa: Verena Meyer und ihr Mann sind die einzigen Hausärzte, die ganzjährig Patienten betreuen. Folge: Die Ärztin arbeitet enorm viel. Jahrelang leisteten sie und ihr Mann jedes zweite Wochenende Notfalldienst. Im Winter ist es besonders streng. Dass Verena Meyer trotz der widrigen Bedingungen in Arosa bleibt, bezeichnen Leute aus der Region als «Riesenglück».
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Die junge Hausärztin
Franziska Morger, Bassersdorf ZH
Nur wenige Uni-Absolventen begeistern sich für die Hausarztmedizin. Franziska Morger ist eine von ihnen: Anfang Jahr übernahm sie die Praxis ihres Vaters in Bassersdorf. Und dies, obwohl sie kurz zuvor Mutter geworden war. Franziska Morger kann sich keine andere Arbeit vorstellen. Sie möchte mehr Studenten für die Hausarztmedizin begeistern. Deshalb engagiert sie sich im Verein «Junge Hausärztinnen und -ärzte der Schweiz».
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