Ein Erlebnis in seiner Zeit als junger Assistenzarzt im Spital vergisst Martin Frei-Erb nie: Die Ärzte hätten zwei todkranke Patienten aufgegeben und daher die Medikamente abgesetzt, erinnert er sich. Doch dann geschah, was niemand erwartete: Beide Patienten erholten sich und «spazierten zu Fuss aus dem Spital». Für ihn war klar: «Es muss noch etwas anderes geben als die Schulmedizin.»
Um das passende Mittel zu finden, führt er mit den Patienten ausführliche Gespräche. Denn er will nicht nur wissen, wo es weh tut, sondern auch die tieferen Ursachen ergründen. So kommt es vor, dass Frei-Erb in seiner Praxis in Thun BE Patienten auch nach ihren Träumen fragt und was sie dabei fühlen. Denn auch Traumbilder könnten Hinweise sein, welche Kügelchen am besten passen.
Frei-Erb erinnert sich, dass er einmal zusammen mit anderen Ärzten ein neues homöopathisches Mittel testete. Dazu muss man wissen: Gesunde Menschen reagieren anders als Kranke, wenn sie Kügelchen schlucken. Sie können Symptome der Krankheit bekommen oder sie träumen bestimmte Sachen.
Und tatsächlich: In mehreren aufeinanderfolgenden Nächten nach dem Versuch träumte Frei-Erb von einem Teich mit Seerosen. Später erfuhr er, dass das Mittel homöopathisch verdünnte Seerose war.
Clemens Dietrich, Präsident des Schweizerischen Vereins homöopathischer Ärzte, lobt Frei-Erb als «herausragende Persönlichkeit in der schweizerischen Homöopathie». Mit seiner ruhigen und kompetenten Art setze er sich «unermüdlich» dafür ein, dass die Homöopathie in der Grundversorgung gestärkt werde.
Bei vielen Berufskollegen eckt Frei-Erb allerding auch an. Der Berner Immunologe und Homöopathie-Kritiker Beda Stadler sagt: «Ich würde ihn sicher mögen, würde er nicht derart an die Homöopathie glauben.»
Martin Frei-Erb lässt sich durch die Kritik nicht beirren: «Ich erlebe tagtäglich in meiner Praxis, dass die Homöopathie wirkt.» Zudem hinterfrage er als Forscher an der Universität Bern die Homöopathie mit wissenschaftlichen Methoden.
Als Allgemeinmediziner behandelt Frei-Erb seine Patienten nicht nur mit Kügelchen. Doch er könne viele Beispiele aufzählen, bei denen die Schulmedizin nicht helfen konnte, die Kügelchen aber schon. Martin Frei-Erb wünschte sich zwar mehr Anerkennung für die Homöopathie. Doch das Wichtigste für ihn ist: «Ich habe zufriedene Patienten und selber eine grosse Zufriedenheit in meinem Beruf.»
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