Zu Wanderkarten aus Papier gibt es eine Alternative: Elektronische Karten in Wander-Apps fürs Handy ermitteln via Satellit die Position des Wanderers und zeigen sie als Punkt an. Alle Apps verwenden topografische Karten. Ihr Vorteil gegenüber Papierkarten: Ausschnitte lassen sich vergrössern.
Zusammen mit dem Wanderexperten und Buchautor David Coulin hat der Gesundheitstipp vier Wander-Apps unter die Lupe genommen. Fazit: Die meisten Apps sind benutzerfreundlich und einfach zu bedienen. Die App «Schweiz Mobil» überzeugte im Vergleich am meisten (siehe Tabelle im PDF). Die Karten haben zusätzlich einen Raster mit Kilometerangaben. Zudem zeigt die App mit grafischen Zeichen Kirchen oder Raststätten an. Markiert sind auch Wege, die Rollstuhlfahrer benützen können. David Coulins Urteil: «Das Kartenmaterial ist professionell.»
In der App «Bergfex» ist die Karte weniger detailliert. Dafür gibt sie an, ob der Weg einen Asphalt- oder einen Kiesbelag hat. Ein Plus der App «Komoot»: Eine Stimme lotst den Wanderer durch die Route. Das kann für Sehbehinderte eine Hilfe sein. Die «Komoot»-Karten überzeugen David Coulin aber nicht: «Sie sind rudimentär.»
In den Bergen gibts oft kein Internet
«Wandern.ch», die offizielle App des Dachverbandes Schweizer Wanderwege, ist ebenfalls nur bedingt zu empfehlen. Sie wirbt zwar mit 850 Wandervorschlägen, doch das Aufrufen der Wanderkarten und die Routenplanung sind umständlich. Ärgerlich: Statt zu den Wandervorschlägen führt einen die App zuerst zum gleichnamigen Magazin. «Die App wurde ursprünglich als digitale Version des Magazins entwickelt», sagt dazu Thomas Gloor vom Dachverband.
Wander-Apps brauchen für die Kartenansicht eine Internetverbindung. Das kann unterwegs zum Problem werden. Denn auf abgelegenen Strecken gibts oft kein Internet. Darum sollte man die Karten vorher aufs Handy laden.
Alle Apps bieten Karten an, die man auch ohne Internetempfang anschauen kann. Zugang zu diesen Karten gibt es jedoch meist nur mit einem kostenpflichtigen Abo. Die Preisunterschiede sind gross. So kostet ein Jahresabo bei «Bergfex» ab Fr. 7.50, bei «Schweiz Mobil» 35 Franken.
Übrigens: Wer sein Handy als Navigationsgerät braucht, sollte zusätzlich einen tragbaren Akku einpacken. Denn die Apps verbrauchen zum Teil viel Strom. Für den Notfall gehört auch eine normale Papierkarte in den Rucksack. «Bei tiefen Temperaturen können Smartphones aussteigen», sagt David Coulin.