Denise Kaufmann zieht ein Blech mit dem Flammkuchen aus dem Ofen. Es duftet herrlich. Auf dem knusprig braunen Fladen liegen Spinat, Zwiebelringe und kleine Stücke von Feta. Jetzt mixt die Ernährungsberaterin aus Oberrohrdorf AG Erdbeeren, Olivenöl und weissen Balsamicoessig zusammen. Mit der fruchtigen Sauce beträufelt sie den Flammkuchen und streut geröstete Pinienkerne darüber (Rezept Box).
Mit essbaren Blüten dekoriert
Zum Schluss dekoriert Kaufmann den Fladen mit frischen Erdbeeren, Sprossen und Blüten. «Das sieht aus wie eine sommerliche Blumenwiese», freut sie sich. Die essbaren Blüten stammen aus ihrem Garten: Margeriten, Gänseblümchen, Rotklee oder Ringelblumen. Für die Sauce verwendet sie Beeren der Saison: Statt Erdbeeren passen auch Blau-, Brom- oder Himbeeren.
Ein Flammkuchen ist ein ideales Gericht für einen Sommerabend im Garten. Er eignet sich als Apéro oder als Hauptgang, zusammen mit einem frischen Salat. Der Teigfladen stammt aus dem Elsass. Das Original ist üppig: mit Sauerrahm, Speck und Zwiebeln. Seinen Ursprung hat der Kuchen im 19. Jahrhundert. Bäcker legten jeweils ein flach gewalltes Stück Brotteig in den Holzofen. So prüften sie die Temperatur, bevor sie das Brot backten. Mit Speck und Zwiebeln belegt, wurde aus dem Probeteig eine Mahlzeit.
Es gibt auch leichte vegetarische Varianten des Elsässer Flammkuchens. Zum Bestreichen des Teigs eignet sich neben Sauerrahm etwa Quark, Ricotta oder mit Milch oder Wasser verdünnter Frischkäse. Für einen veganen Flammkuchen rührt man Seidentofu mit ein paar Esslöffeln Pflanzenmilch glatt.
Denise Kaufmann rät, den Teig mit etwas Olivenöl einzupinseln. Dabei lässt man einen schmalen Rand des Teigs frei, damit dieser knusprig wird. Dann belegt man den Teig mit Gemüse wie Lauch, Zucchetti, Rüebli, Broccoliröschen oder Randen. Auch Cherrytomaten eignen sich gut. Grosse Tomaten hingegen verlieren meist viel Wasser und weichen den Teigboden auf.
Die Berner Ernährungsberaterin Ramona Stettler mag vor allem die Kombination von Gemüse mit Käse oder Tofu. Auf ihren Rata- touille-Flammkuchen gibt sie Zucchetti, Auberginen und Peperoni mit Oliven und Feta. Für den Herbst empfiehlt Stettler eine Kombination aus Kürbis, Feta und etwas Honig. Früchte machen sich auf dem dünnen Fladen ebenfalls gut: In Scheiben geschnittene Nektarinen oder Aprikosen lassen sich gut mit Ziegenkäse kombinieren. Fein schmeckt ein Flammkuchen auch mit halbierten Trauben, Zwiebelringen und Baumnüssen. Weitere Rezepte liefert ein neues Merkblatt des Gesundheitstipp (Hinweis Box).
Frische Kräuter bereichern das Aroma: Rosmarin und Thymian kann man mitbacken. Schnittlauch, Peterli oder Basilikum hingegen sollte man erst nach dem Backen über den Kuchen streuen. Sonst verlieren sie an Geschmack.
Teig zu dünnem Fladen auswallen
Denise Kaufmann verwendet für den Teig helles Dinkelmehl. Er lässt sich auch mit Weizen- oder Vollkornmehl zubereiten, zudem gibt es Varianten mit Hefe. Wichtig: «Den Teig sollte man zu einem höchstens zwei Millimeter dicken Fladen auswallen», sagt Kaufmann. Nur so werde er richtig knusprig.
Gratis-Merkblatt: «Vegetarische Flammkuchen»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.
Flammkuchen von Denise Kaufmann
2 Stück – als Apéro für 4 Personen oder als Hauptgang für 2 Personen
Teig:
- 200 g Dinkelmehl, hell
- 2 EL Olivenöl
- ½ TL Salz
Belag:
- 4 EL saurer Halbrahm
- 1 rote Zwiebel
- 80 g frische, kleine Spinatblätter
- 150 g Feta, zerrieben
- 100 g Erdbeeren zum Pürieren
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL weisser Balsamicoessig
- Pfeffer, Salz
- 2 EL Pinienkerne, geröstet
- 6 bis 8 Erdbeeren, in kleine Stücke geschnitten
- Nach Belieben frische Sprossen und essbare Blüten (z. B. Margerite, Gänseblümchen, Ringelblume)
Mehl, Olivenöl und Salz mit 1 dl kaltem Wasser verrühren und zu einem geschmeidigen Teig kneten. 10 Minuten kühl stellen. Teig halbieren. Beide Teile mit wenig Mehl zu einem sehr dünnen Fladen auswallen und auf zwei mit Backpapier belegte Bleche legen. Mit saurem Halbrahm bestreichen. Zwiebel darüberhobeln. Spinat und Feta darauf verteilen. 12 bis 15 Minuten im auf 230 Grad vorgeheizten Ofen backen. Erdbeeren, Olivenöl und Essig pürieren, mit Pfeffer und Salz abschmecken. Erdbeersauce über den fertigen Fladen geben. Pinienkerne und Erdbeerstücke darauf verteilen, mit Sprossen und Blüten dekorieren.