Auf Antrag einer Einzelperson überprüft das Bundesamt für Gesundheit zurzeit, ob Patienten die Homöopathie weiterhin über die Krankenkasse abrechnen können. Der Gesundheitstipp nennt sechs Gründe, warum Globuli und Co. in die Grundversicherung gehören.
Homöopathie wirkt
Studien zeigten, dass homöopathische Präparate im Vergleich mit Placebos besser abschneiden. Die Universität Witten (D) kam 2023 bei einem Vergleich von 182 Studien zum Schluss, dass dies vor allem für die individuelle Homöopathie belegt ist.
Dabei wählt der Arzt für jeden Patienten das passende Einzelmittel. An der Übersichtsarbeit gab es zwar Kritik. Doch die Autoren konnten die Einwände entkräften. Forscher gehen davon aus, dass die stark verdünnten Stoffe ein Programm im Körper aktivieren. Dadurch kann sich dieser selbst heilen.
Sie ist günstig
Die Grundversicherung zahlte 2022 für medizinische Leistungen total 37,7 Milliarden Franken. Davon entfallen laut mehreren Quellen etwa 10 Millionen Franken auf homöopathische Therapien bei Ärzten. Das entspricht weniger als 0,03 Prozent. Zudem kosten die Präparate nur ein paar Franken. Ein Fläschchen reicht oft für lange Zeit.
Sie ist beliebt
In der Schweiz lassen sich zwei von drei Personen mit Komplementärmedizin wie Homöopathie behandeln. Das zeigte 2021 eine Umfrage des Erfahrungsmedizinischen Registers bei über 6300 Leuten. In Deutschland liess sich jeder Zweite schon einmal mit Homöopathie behandeln. Laut Experten dürfte dies auch für die Schweiz gelten.
Sie ergründet Beschwerden
Homöopathieärzte nehmen sich viel Zeit. Sie befragen Patienten ausführlich zu ihren Beschwerden, persönlichen Eigenheiten und Umständen. Sie wollen verstehen, woher die Probleme kommen. Ziel ist es, die Beschwerden mit Selbstheilungskräften zu lindern. Als Patient fühlt man sich ernst genommen.
Sie schützt vor viel Chemie
Dank Homöopathie brauchen Patienten weniger chemische Medikamente. Das zeigte 2012 eine kanadische Studie mit 1150 Rheumapatienten. Nach einem Jahr benötigten Teilnehmer, die sich vom Homöopathen behandeln liessen, nur halb so viele Schmerzmittel wie Patienten, die beim Schulmediziner waren. Und bei Infekten der Atemwege schluckten Patienten mit Homöopathie weniger Entzündungshemmer und Antibiotika. Das zeigte 2014 eine französische Studie.
Sie schadet nicht
Homöopathiemittel haben kaum Nebenwirkungen. Das liegt an ihrer Herstellung: Man nimmt einen natürlichen Stoff, etwa Arnica. Diesen mischt man mit Alkohol, Wasser oder Milchzucker und verdünnt ihn in vielen Schritten teilweise so stark, dass davon keine Moleküle mehr nachweisbar sind. Dadurch vertragen Patienten die Mittel meist gut. Bei wenig verdünnten, tiefen D-Potenzen können die Wirkstoffe allerdings Allergien oder Übelkeit verursachen.
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