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Anfang Juni gab die Heilmittelbehörde Swissmedic bekannt, sie lasse den Corona-Impfstoff des Herstellers Pfizer für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zu. Eine neue Studie mit 2000 Teilnehmern habe gezeigt, dass dieser Impfstoff Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren ähnlich gut schütze wie Erwachsene. Medien nahmen diese Meldung meist kritiklos auf.
In Deutschland und Grossbritannien läuft allerdings seit Wochen eine Diskussion darüber, ob man Kinder impfen soll. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin teilte im Mai mit, der Nutzen der Impfung für Kinder sei gering. Das «British Medical Journal» schrieb, es sei nicht nötig, Kinder zu impfen, um die Pandemie zu stoppen.
Auch Schweizer Mediziner kritisieren die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche. Kinderarzt Bernhard Wingeier von der Klinik Arlesheim BL sagt, an Covid erkrankte Kinder hätten in der Regel einen milden Verlauf: «Schwere Folgeschäden sind sehr selten.» Daher sei der Nutzen der Impfung für sie klein. Eine Studie des King’s College London ergab, dass Kinder viel seltener an «Long Covid» leiden als Erwachsene. Laut Bundesamt für Gesundheit starb in der Schweiz bisher kein Kind mit einer Covid-Infektion.
Bernhard Wingeier sagt, angesichts der geringen Gefahr für Kinder und Jugendliche seien die Anforderungen an die Sicherheit der Impfstoffe umso höher. Diese sei aber noch nicht genügend dokumentiert. Auch die Plattform «Medizin Transparent» bemängelt, Fragen zu verzögerten oder seltenen Nebenwirkungen seien nicht ausreichend geklärt worden.
Hausarzt Peter Mattmann aus Kriens LU erklärt, man müsse den Nutzen der Impfung individuell beurteilen. Sie sei allenfalls für Kinder eine Option, die wegen chronischer Krankheiten besonders gefährdet sind.
Auch ein Jurist äussert sich kritisch: Artur Terekhov aus Oberengstringen ZH sagt, Swissmedic verstosse mit der beschleunigten Zulassung von Impfstoffen ab 12 Jahren gegen das Heilmittelgesetz: Diese sei nur bei Arzneimitteln zulässig, die gegen lebensbedrohliche Krankheiten wirken. Bei jungen Covid-Patienten seien Todesfälle aber höchst selten, schreibt Terekhov auf der Website «Inside Paradeplatz».
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