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Der dänische Arzt und Medizinforscher Peter Gøtzsche ist einer der profiliertesten Kritiker der Pharmaindustrie. Er warnt, Nebenwirkungen von Medikamenten seien die dritthäufigste Todesursache. Weil Ärzte oft Geld von der Pharmaindustrie erhalten, würden sie die Patienten nicht offen über die Vor- und Nachteile von Medikamenten informieren. Aus diesem Grund müssten Patienten sich selber Informationen beschaffen. In seinem neuen Buch zeigt Gøtzsche, wie das geht. Er erklärt, wie man im Internet vertrauenswürdige Informationen zu Medikamenten findet.
Ganz einfach ist das nicht. Viele Leute verstehen die medizinischen Fachausdrücke nicht. Dennoch finden auch Laien in «Gute Medizin, schlechte Medizin» viele spannende und gut verständliche Informationen über Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Psychopharmaka und andere Therapien.
Unverblümt und angriffig schreibt der Däne über Nutzen und Schäden der Medikamente. Auch mit der renommierten Cochrane-Forschergruppe, die er mitgründete, geht Gøtzsche hart ins Gericht: Sie habe zu wenig Mut gehabt, klar zu sagen, dass Vitamin C nichts nützt gegen Erkältungen. Und ihre Studien zu Psychopharmaka seien irreführend. So viel Kampfgeist war den Cochrane-Forschern zu viel: Sie schlossen ihn kürzlich aus ihrem Netzwerk aus.
Sehr empfehlenswert
Peter C. Gøtzsche: «Gute Medizin, schlechte Medizin», Riva Verlag, ca. Fr. 30.–
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