Wenn man Sandra Brown glaubt, wimmelt es nur so von bösen Männern. Die US-amerikanische Psychologin behauptet, viele Frauen hätten Angst vor dem ­Alleinsein und liessen sich von gefährlichen Männern «seelisch, körperlich oder finanziell ausbeuten». Mit ihrem neuen Buch will sie ihnen beibringen, wie sie sich vor miesen Typen schützen können. Sie erklärt, wie Frauen «gefährliche Männer» erkennen – und wie sie herausfinden, ob der eigene Partner dazugehört. So will sie Frauen davor bewahren, immer wieder auf den «Falschen» hereinzufallen.

Doch das Buch tut Männern und Frauen gleichermassen Unrecht. Denn Sandra Brown stellt auch Männer als Ungeheuer dar, die das nur beschränkt verdienen. Sie warnt nicht nur vor Süchtigen, psychisch Kranken oder gewalttätigen Männern. Auch anhängliche «Kletten», Männer, die sich vor einer festen Beziehung scheuen, und «ewige Kinder», die keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen, sind für Brown schuld an zerstörerischen Beziehungen. Frauen beschreibt Brown dafür als schwache ­Opfer.

Diese einseitige Perspektive greift zu kurz. Bei jeder Paarbeziehung sind zwei Menschen beteiligt. Es ist zu einfach, den Männern die Schuld zuzuschieben und sich als Frau in der Opferrolle zu gefallen.

bedingt empfehlenswert

Sandra Brown: «Beim nächsten Date wird alles anders», ca. Fr. 26.–, Patmos Verlag