Die Geburt des kleinen Silvan gab Rätsel auf: Das Baby schien vollkommen gesund zu sein. Doch nach wenigen Stunden fiel es ins Koma. Nur dank Maschinen, die ihn mit Luft und Nahrung versorgten, konnte Silvan überleben. Die Ärzte fanden heraus, dass das Gehirn des Neugeborenen schwer geschädigt war – vermutlich, weil es zu wenig Luft bekam während der Geburt. Das stellte Silvans Eltern vor eine schwierige Entscheidung. Sie fragten sich: «Wäre es nicht besser, wenn Silvan ohne fremde Hilfe sterben würde?» 

In ihrem Buch beschreibt Monica Wesolowska, Silvans Mutter, wie sie und ihr Mann sich dazu durchrangen, die Maschinen abschalten zu lassen, die ihr Baby am Leben erhielten.

Mit berührenden Worten beschreibt ­Wesolowska ihre emotionale Berg-und-Talfahrt. Die Tage nach dem Abschalten der Apparate empfand sie als «Folter». Denn es dauerte rund einen Monat, bis Silvan starb. In dieser Zeit bemutterte sie Silvan fast wie ein gesundes Kind. 

Trotz des schweren Schicksals erzählt Monica Wesolowska keine rabenschwarze Geschichte. Ihr Fazit: «Obwohl wir nicht mit Sicherheit ­sagen können, ob wir die richtige Entscheidung für Silvan getroffen haben, hat unsere Liebe für ihn überdauert.»

empfehlenswert

Monica Wesolowska: «Aus Liebe loslassen», ca. Fr. 30.–, Patmos Verlag