Der britische Forscher Tim Spector war ein Fan von Vitamin D. Doch nach 25 Jahren wissenschaftlicher Arbeit stellte er ernüchtert fest: Präparate mit dem Vitamin nützen kaum. Das schreibt er im Buch «Nahrung fürs Leben». Auf fast 700 Seiten enthält es eine Gesamtschau aller wichtigen Lebensmittel, von Obst und Gemüse über Reis, Brot und Fleisch bis zu Milchprodukten und Alternativen dazu.

Statt einzelne Nährstoffe hochzujubeln oder zu verteufeln, rät der Autor zu einer natürlichen Ernährung: mit verschiedensten Pflanzen in allen Farben, möglichst in Bio-Qualität und ohne industrielle Zusätze. Das sei am besten für die Darmflora und für die Gesundheit. Das Buch enthält viele nützliche Tipps. Die persönlichen Erfahrungen des Autors machen die Lektüre anschaulich und unterhaltsam. Allerdings sind seine Erkenntnisse nicht revolutionär.

Was beim Lesen irritiert: Spector rührt die Werbetrommel für sein Ernährungsprogramm, das er in Grossbritannien und in den USA verkauft – mit Darmfloratest, Handy-App und einem Blutzuckersensor am Arm. Das ist fragwürdig und nicht nötig, um sich gesund zu ernähren.

Tim Spector: «Nahrung fürs Leben», Dumont Verlag, ca. Fr. 42.–