Gala, Pink Lady, Jazz und Maigold gehören zu den meistverkauften Apfelsorten in der Schweiz. Sie sind rotbackig, fest im Biss und süss oder süsslich-sauer. Die meisten Sorten sind relativ neu und wurden nach dem Geschmack der Käufer gezüchtet. Doch gegenüber alten Sorten wie Bohnapfel, Berlepsch, Burgunder oder Boskoop haben die Neuzüchtungen einen Nachteil: Sie enthalten bis zu zwei Drittel weniger gesunde Stoffe, die Polyphenole. Das zeigte eine Untersuchung der Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil ZH (Gesundheitstipp 9/2012). Viele Studien belegen, dass Polyphenole wirken: Sie schützen das Herz, unterstützen den Darm und beugen Krankheiten wie Krebs und Diabetes vor.
Mit Ausnahme des Boskoops sind in den Regalen der Grossverteiler zurzeit wenig alte Apfelsorten vertreten. Grund: Viele davon schmecken sauer oder bitter und hinterlassen ein pelziges Gefühl im Gaumen. Dies wegen des hohen Gehalts an Gerbstoffen. Dafür eignen sich diese Apfelsorten gut für Most oder Apfelwein: Denn mehr als die Hälfte der bitter schmeckenden Stoffe bleibt nach dem Pressen im Gehäuse und in der Schale zurück.
Dennoch sollten alte Apfelsorten erhalten bleiben. Markus Kellerhals von Agroscope sagt: «Einige davon sind robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen.» Deshalb sei es wichtig, dass die genetische Vielfalt erhalten bleibe und genutzt werde. Dafür setzen sich die Organisation Fructus, Agroscope sowie die Stiftung Pro Specie Rara ein – in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau in Frick AG. Andreas Häseli vom Institut sagt: «Die alten Apfelsorten bereichern die geschmackliche Vielfalt zu den heute oft ähnlichen modernen Sorten.» Als Beispiel nennt er die Ananas-Reinette, deren Geschmack «tatsächlich an eine Ananas erinnert».
Wer alte Apfelsorten sucht, dem empfiehlt Andreas Häseli, bei Hofläden der Bauern vorbeizuschauen oder Wochenmärkte zu besuchen.
Ob alte oder neue Apfelsorten – gekocht sind alle ein Genuss. Als Kuchen, Mus, Creme, als Suppe, auf dem Grill oder als Salat und sogar zu Fisch. Der Gesundheitstipp hat spezielle Apfelrezepte auf einem Merkblatt zusammengestellt.
Gratis-Merkblatt: Apfel-Rezepte
Zum Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder zu bestellen gegen ein frankiertes und adressiertes C5-Antwortcouvert bei:
Gesundheitstipp, «Apfel», Postfach 277, 8024 Zürich.