Bei zahlreichen mediterranen Gerichten ist Couscous die Hauptzutat. Die Griesskügelchen enthalten viel Eiweiss und Kohlenhydrate und versorgen den Körper lange mit Energie. Doch wie gesund sind Couscousprodukte der Grossverteiler und aus Bio-Läden? Der Gesundheitstipp liess zwölf Packungen in einem spezialisierten Labor auf Hunderte von Schadstoffen untersuchen – zum Beispiel auf Gifte aus Spritzmitteln oder aus Schimmelpilzen (siehe Kasten «So testete der Gesundheitstipp»).
Coop-Produkt enthielt am meisten Pestizide
Resultat: In der Hälfte der Produkte fand das Labor Schimmelpilzgifte, in fünf der zwölf Packungen Pestizide. Die gute Nachricht: In keinem der sechs untersuchten Bio-Produkte konnte das Labor Rückstände von Spritzmitteln oder Gifte von Schimmelpilzen nachweisen. Dazu zählen die Bio-Couscous von Aldi, Lidl, Migros, Coop Naturaplan, Rapunzel und Biofarm. Das Couscous von Zwicky enthielt als einziges Produkt aus konventionellem Anbau keine Pestizidrückstände.
Am schlechtesten schnitt das «Prix Garantie»-Couscous von Coop ab. Es enthielt 120 Mikrogramm Pestizide pro Kilogramm (Tabelle Seite 11). Grenzwerte wurden zwar bei keinem der Stoffe überschritten.
Das Produkt wies allerdings Rückstände von drei Pestiziden auf: Cypermethrin, Chlormequatchloridund Pirimiphos-Methyl.
Jeder der drei Stoffe ist problematisch für Mensch oder Natur. Das Insektizid Cypermethrin wirkt als Nervengift gegen Schädlinge wie Blattläuse und gefährdet Bienen sowie Wasserlebewesen. Das chemische Spritzmittel Chlormequatchlorid wird eingesetzt, um Getreidehalme kurzzuhalten, damit sie bei Wind und Regen stabiler sind. Es besteht der Verdacht, dass der Stoff die Fruchtbarkeit von Tieren beeinträchtigt. Zudem ist er giftig für Wasserlebewesen.
Das Insektizid Pirimiphos-Methyl kommt nach der Ernte zur Bekämpfung verschiedener Insekten zum Einsatz. Die Chemikalie ist in der Schweiz nicht zugelassen. Sie kann Kontaktekzeme auslösen, in hohen Dosen das Nervensystem negativ beeinflussen und ist langfristig sehr schädlich für Wasserorganismen. Das Labor fand dieses Insektizid ausserdem in den Cous-cous von Ricci (erhältlich in der Migros), Tipiak und Ferrero (beide aus dem Coop).
Schimmelpilzgift in fünf Produkten
Das Couscous von Bia enthielt Rückstände von Glyphosat. Es ist umstritten, wie gefährlich der Unkrautvernichter und seine Abbauprodukte für den Menschen sind. Die Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation stuft das Herbizid als «wahrscheinlich krebserregend» ein. Andere Gesundheitsbehörden teilen diese Einschätzung nicht. In Europa ist der Stoff noch bis mindestens 2022 zugelassen.
Fünf Couscous – die Produkte von Zwicky, Tipiak, Ricci, Bia und Ferrero – enthielten Rückstände von Deoxynivalelol, einem Giftstoff aus Schimmelpilzen. Er kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Die Pilze, die dieses Gift bilden, befallen Weizen vor allem bei feuchtem Wetter. Im «Prix Garantie»-Couscous liessen sich Spuren von Giftstoffen des Mutterkornpilzes nachweisen. Er wächst auf den Ähren von Getreide und ist für Menschen und Tiere in hohen Dosen sehr giftig.
Ethno & Company, Vertreiber des Bia-Couscous, schreibt dem Gesundheitstipp, man wolle die Schadstoffwerte weiter senken. Die Migros schreibt, sie überprüfe das Sortiment laufend. Sie ersetze das Ricci-Couscous noch diesen Monat durch ein M-Classic-Produkt.
So testete der Gesundheitstipp
Ein Labor analysierte für den Gesundheitstipp zwölf Couscousprodukte auf Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln, Unkrautvernichtern und Wachstumsregulatoren – insgesamt über 600 Substanzen.
Die Experten untersuchten die Proben auch auf Schimmelpilzgifte. Einige dieser Stoffe können Nieren und Leber schädigen, Krebs begünstigen, Darmprobleme verursachen oder in hoher Dosis zum Kreislaufstillstand führen.
Weiter prüfte das Labor die Proben auf Blei, Kadmium und Arsen. Fazit: Die Schwermetalle waren kein Problem.
Couscous kochen: So leicht gehts
Couscous lässt sich schnell und einfach zubereiten. Pro Person rechnet man etwa 60 Gramm für eine Beilage, etwa 150 Gramm für eine Hauptmahlzeit. Das Grundrezept:
Couscous in eine Schüssel geben und mit etwas Salz würzen. Die doppelte Menge Wasser zum Kochen bringen und über das Couscous giessen.
5 bis 10 Minuten quellen lassen.
Mit einer Gabel gut auflockern.
Der Gesundheitstipp hat feine Rezepte für Couscous zusammengestellt – darunter das «Orientalische Couscous» für 4 Personen. Die Zutaten:
4 EL Olivenöl
2 rote Peperoni, gewürfelt
2 Auberginen, gewürfelt
1½ TL Salz
200 g Couscous
12 getrocknete Datteln, entsteint und fein gehackt
Pfeffer
1 EL Pfefferminze, fein gehackt
Öl in einer Bratpfanne erhitzen, Peperoni und Auberginen etwa 7 Minuten anbraten. Mit 1 TL Salz bestreuen, beiseitestellen. Couscous und ½ TL Salz in einer Schüssel mischen. 3 dl Wasser zum Kochen bringen und über das Couscous giessen. Zugedeckt 5 Minuten quellen lassen. Mit einer Gabel lockern. Mit Gemüse und Datteln mischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Pfefferminze daruntermischen.
Weitere Rezepte im Gratis-Merkblatt «Couscous-Rezepte»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.