Erich Stoll aus Fraubrunnen BE hat seit Mitte Januar jeden zweiten Tag nichts gegessen. Diese Variante des Intervallfastens ist bekannt als 36:12-Methode. Damit wollte er 9 Kilo abnehmen. Dieses Ziel übertraf er schon nach sechs Wochen. Anfang Jahr wog er 87 Kilo – jetzt noch 76. Um sein Ziel zu erreichen, trieb Stoll auch viel Sport. So unternahm er eine 115 Kilometer lange Tour mit seinem E-Bike. Künftig will er nur noch einen Tag pro Woche fasten.
Auch Marie-Louise Kloter Schenk aus Würenlos AG freut sich: «Ich habe mein Ziel erreicht.» Sie wollte 5 Kilo abnehmen – von 79 auf 74 Kilo. Anfang März wog sie sogar nur noch 73 Kilo. Das schaffte sie mit der 5:2-Methode: Sie fastete zwei Tage pro Woche. Damit will sie weitermachen, bis sie 70 Kilo erreicht. «Ich habe mich an das Intervallfasten gewöhnt», sagt die 65-Jährige. «Es fällt mir überhaupt nicht schwer.» Sobald sie ihr neues Ziel erreicht hat, will Marie-Louise Kloter Schenk auf die 16:8-Methode umsteigen. Dabei fastet man pro Tag 16 Stunden und darf während 8 Stunden essen. «Ich glaube, das halte ich langfristig besser durch als die 5:2-Methode.»
Fachleute bestätigen: Das sanftere 16:8-Intervallfasten bewältigt man auf Dauer besser als die harten 5:2- und 36:12-Varianten. Der Südtiroler Arzt und Buchautor Christian Thuile sagt, für die 5:2-Methode brauche es «eiserne Disziplin». Bei Studien hätten viele Teilnehmer den Hunger als belastend empfunden. Und auch die 36:12-Methode sei auf Dauer oft nicht praktikabel. Denn dabei sei die Gefahr einer Mangelernährung gross. Deshalb rät Thuile, das 36:12-Intervallfasten zu beenden, sobald man das Wunschgewicht erreicht hat, und auf eine sanftere Variante umzusteigen.
Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser hält dies ebenfalls für vernünftig. Das Intervallfasten sei keine kurzfristige Diät, sondern erfordere eine lebenslange Verhaltensänderung. Das sei bei der 16:8- und der 14:10-Methode einiges einfacher.
Das Beispiel von Angelika Vorhofer aus Rüti ZH zeigt, dass man auch mit sanften Methoden abnimmt: Anfang März wog sie nur noch 70 Kilo – 6 Kilo weniger als Anfang Jahr. Sie hatte die 14:10-Methode gewählt. «Ich möchte weitermachen, bis ich weitere 8 Kilo leichter bin», sagt sie. Marcel Lampart aus Bellikon AG verlor mit der 16:8-Methode bisher 3 Kilo. Auch er macht weiter. Die beiden seien auf einem guten Weg, lobt Walser: «Ein bis zwei Kilo weniger pro Monat ist ein sehr gutes Resultat.» Er empfiehlt, nicht zu hohe Ziele anzupeilen. Ein Gewichtsverlust von 10 bis 20 Prozent sei vernünftig.
Die Ernährungsberaterin Erica Bänziger aus Tegna TI hat die vier Teilnehmer der Leseraktion mit Ratschlägen begleitet. Ihr Fazit: «Alle haben erfolgreich abgenommen.» Die Aktion zeige, dass Intervallfasten funktioniert.
Gratis-Merkblatt: «Intervallfasten»
Zum Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder zu bestellen bei: Gesundheitstipp, «Intervallfasten», Postfach, 8024 Zürich