Aphthen sind harmlos. Doch die weissen Pusteln schmerzen und brennen im Mund. Deshalb werben Zahnärzte mit einer Lasertherapie gegen Aphthen. Unter anderem die Praxen Zürich Gartenstrasse, Zahnmedizin Sankt Gallen und St. Albantor in Basel. Sie versprechen zum Beispiel «direkte Linderung der Schmerzen und des Spannungsgefühls». Durch «effiziente Abtötung von Keimen» sei «eine wesentlich schnellere Abheilung zu erwarten». So steht es auf der Website der St. Galler Gemeinschaftspraxis Zahnmedizin.
Doch die Therapie ist nicht genügend erforscht. Wissenschafter der Uni Bern erstellten 2017 eine Übersichtsstudie. Ihr Fazit: Es braucht weitere Studien, um nachzuweisen, ob eine Laserbehandlung besser wirke als andere Therapien, wie etwa Kortison. Zum gleichen Fazit kamen kürzlich südamerikanische Forscher. Ihre Studie erschien vergangenes Jahr in der Fachzeitschrift «Clinical Oral Investigations».
Behandlung kann über 100 Franken kosten
Dazu kommt: Die Lasertherapie ist teuer. Zahnärzte können Lasern von Aphthen mit bis zu 42 Franken pro fünf Minuten abrechnen. Bei der Luzerner Praxis am Schwanenplatz kostet eine Behandlung zwischen 55 und 110 Franken. Patienten müssen die Rechnung selbst bezahlen. Der Winterthurer Zahnarzt Peter Zuber bestätigt: «Die Krankenkassen zahlen das nur ausnahmsweise.» Nämlich dann, wenn Aphthen als Begleiterscheinung einer Krankheit auftreten, die im Krankenversicherungsgesetz aufgelistet ist.
Ausserdem sind solche Eingriffe unnötig. Gesundheitstipp-Ärztin Stephanie Wolff sagt: «Ich halte das Lasern nicht für notwendig.» Der Grund: «Mit Laser kann man die Neigung zu Aphthen nicht beseitigen, daher kann man Rückfälle nicht verhindern.» In der Regel würden Aphthen von alleine abheilen. Zudem gebe es gute Mittel aus der Naturheilkunde: «Sie unterstützen die Abheilung und schützen vor Rückfällen», so Wolff.
Der Winterthurer Pflanzenexperte Martin Koradi empfiehlt Pflanzen, die Gerbstoffe enthalten. Sie helfen gegen die Entzündung. Auch die Schmerzen gehen zurück. Gerbstoffe sind in Schwarz- oder Grüntee enthalten. Koradi: «Am besten macht man einen Tee und lässt den Beutel mindestens zehn Minuten ziehen.» Mit solchen Tees kann man mehrmals am Tag den Mund ausspülen.
Tinktur aus Blutwurz kann helfen
Stärker wirkt eine Tinktur aus Blutwurz. Diese erhält man in Apotheken oder Drogerien. Koradi: «Am besten verdünnt man die Tinktur im Verhältnis 1:5 mit Wasser.» So brennt sie weniger. Dann tunkt man ein Wattestäbchen in die Lösung und betupft die Aphthen.
Als fertige Lösung ist zudem das Mittel Pyralvex erhältlich. Es enthält einen Extrakt aus Rhabarberwurzel. Koradi: «Das ist ein altbewährtes und empfehlenswertes Mittel.»
Zahnärztin Lorenza Dahm, Inhaberin der Praxis Zahnärzte Zürich Gartenstrasse, räumt ein, dass die Behandlung teuer ist. Dies liege an den teuren Geräten. Laser könne jedoch die Heilung beschleunigen und Schmerzen vermindern. Wenn der Schmerz erträglich sei, könnten Patienten auch auf eine natürliche Heilung warten. Finn Backmann von Zahnmedizin Sankt Gallen schreibt, die Behandlung sei sehr effizient. In der Regel würden fünf bis zehn Minuten reichen. Die Beschwerden seien dann sofort gelindert oder beseitigt.
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