Pharma sponsert Plattform für künstliche Befruchtung
www.kinderwunsch.ch
Paare leiden, wenn sie ein Kind möchten und keins kriegen. Das Netzwerk Kinderwunsch.ch will sie unterstützen. Motto: «Betroffene helfen Betroffenen.» Verantwortlich ist Conrad Engler, Kommunikationschef des Verbands Spitäler Schweiz. Früher war er bei Interpharma, dem Verband der Pharmaunternehmen.
Aus der Pharma kommt auch das Geld fürs Netzwerk: Sponsoren sind Merck Serono und Merck & Co. Inc. (MSD). Entsprechend geht es auf der Site vor allem um Hormonbehandlungen und künstliche Befruchtungen. Zu den psychischen Belastungen finden sich nur spärliche Infos, ebenso zu den Erfolgs-Chancen. Dazu ist zu lesen: «Bei gesunden Paaren liegt die Schwangerschaftsrate nicht höher als bei 20 bis 30 Prozent pro Zyklus.» Genauere Zahlen hat das Bundesamt für Statistik: 2011 standen 10 800 neu angefangenen Behandlungen nur 1715 Geburten gegenüber, das sind knapp 16 Prozent. Engler sagt, er arbeite in seiner Freizeit für Kinderwunsch.ch, das habe nichts mit seinen beruflichen Funktionen zu tun. Ein Sponsoring-Vertrag garantiere die Unabhängigkeit der Informationen.
nicht empfehlenswert
Mit Pflanzen heilen
www.phytotherapie-seminare.ch
Die Grosseltern wussten noch, welche Kräuter Fieber senken oder Blutungen stillen. Heute füllt das Infoportal von Pflanzenheilkunde-Fachmann Martin Koradi solche Wissenslücken. Ein Verzeichnis zeigt, welche Pflanzen bei welchem Leiden helfen. Wer «Rheuma» anklickt, erfährt etwa, dass Teufelskralle sich nur als unterstützende Massnahme zu traditionellen Behandlungen eignet. Koradis Informationen sind gut recherchiert und verbinden traditionelle und moderne Erkenntnisse. Optisch ist das Portal allerdings nicht gerade ein Genuss. Die Infos sind unübersichtlich angeordnet. Im Verzeichnis fehlen Bilder, die zeigen, wie das einzelne Kraut aussieht. Martin Koradi sagt dazu: «Meine Site soll wie eine Fundgrube Menschen zum Entdecken der Naturheilkunde anregen.»
bedingt empfehlenswert
Schwere Kost
www.gutekueche.ch
Auf den ersten Blick macht das Portal Lust aufs Kochen. Es liefert Infos zu gesunder Ernährung, zudem eine Vielfalt an Rezepten und attraktiven Fotos. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die Infos jedoch oft als unsinnig. Beispiel: «Leichte Rezepte» zum Abnehmen. Statt Gemüse gibts Rezepte für Schokoladen-Brownies, Orangen-Tiramisu und Mayonnaise. Ausserdem ist das Schweizerische schwer zu finden. So wird Rahm zu «Sahne» und «Quarktorte» zu «Käsekuchen». Auch die Mengenangaben sind verwirrend: Spinat etwa wird in «Tassen» gemessen. Offenbar sind viele Benutzer der Site unzufrieden, das zeigen schlechte Bewertungen. Die Betreiber sitzen in Österreich und führen fast identische Portale für Deutschland und Österreich. Sie schreiben, dass sie sich um regionale Unterschiede bemühen.
nicht empfehlenswert