Fuss verstaucht, Arthrose, Rheuma, Bronchitis oder Venenentzündung: Bei diesen Beschwerden sollen die Wobenzym-Tabletten helfen. Denn sie würden Entzündungen lindern, wirbt die Firma Ebipharm in Inseraten.

Die Tabletten enthalten ein Gemisch von tierischen Enzymen sowie solchen aus der Ananaspflanze und der Papaya. P­atienten müssen dafür tief in die Tasche greifen: Die empfohlene Tagesdosis kostet bis zu 7 Franken.

Fachleute sind skeptisch. Der Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser sagt: «Das ist viel Geld für wenig Wirkung.» Es sei nicht nachgewiesen, dass die Tabletten nützen. Die deutsche Fachzeitschrift «Arznei-Telegramm» kam zum selben Schluss und rät vom Enzympräparat ab.

Laut Packungsbeilage führt Wobenzym ausserdem häufig zu Blähungen und Bauchweh. Auch Hautausschläge, Übelkeit und Durchfall zählen zu den Nebenwirkungen.

Tatsächlich hat die Arzneimittelbehörde Swissmedic nicht geprüft, ob das Medikament wirksam und sicher ist. Sie hat es trotzdem vor kurzem in der Schweiz zugelassen. Der Grund: Es war schon längere Zeit im Kanton Appenzell Ausserrhoden zugelassen. Dort habe es bisher keine Probleme verursacht.

Ein gesunder Lebensstil nützt mehr

Thomas Walser sagt: «Bei Entzündungen im Körper ist es meist besser, den Lebensstil anzupassen.» Er empfiehlt vegetarische oder mediterrane Kost. Besonders gut seien Oliven-, Raps- oder Leinöl und fermen­tierte Milchprodukte wie Käse und Joghurt. Ausserdem sollte man sich laut Walser regelmässig bewegen und sich genügend Ruhe und Entspannung gönnen. Auch das hemme Entzündungen.